Bewertung:

Michael Lewis' „Boomerang: Travels in the New Third World“ ist eine nuancierte Erkundung der Auswirkungen der Finanzkrise in verschiedenen Ländern, darunter Griechenland, Island und Irland. Die Leser finden das Buch fesselnd und aufschlussreich, da es Humor und Erzählung mit Kommentaren zu ernsten wirtschaftlichen Themen verbindet. Während viele die gute Lesbarkeit und die aufschlussreichen Anekdoten zu schätzen wissen, kritisieren andere die mangelnde Tiefe des Buches und den Rückgriff auf bereits veröffentlichtes Material.
Vorteile:Das Buch ist sehr unterhaltsam, voller ansprechender Geschichten und Humor, die komplexe wirtschaftliche Konzepte verständlich machen. Die Leser schätzen Lewis' Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und Finanzsysteme auf fesselnde Art und Weise zu kritisieren. Viele finden es wertvoll für das Verständnis der Ursachen der Finanzkrise und ihrer anhaltenden Auswirkungen.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass es dem Buch an Tiefe mangelt, da es häufig bereits veröffentlichte Artikel zusammenfasst, anstatt neue Erkenntnisse zu bieten. Lewis wurde kritisiert, weil er die betroffenen Bevölkerungsgruppen scheinbar abschätzig betrachtet und keine Lösungen für die beschriebene wirtschaftliche Inkompetenz anbietet. Außerdem wurde bemerkt, dass das Buch als parteiisch oder politisch inkorrekt empfunden werden könnte.
(basierend auf 1278 Leserbewertungen)
Boomerang: Travels in the New Third World
Der Tsunami billiger Kredite, der zwischen 2002 und 2008 über den Planeten rollte, war mehr als ein einfaches Finanzphänomen: Er war eine Versuchung, die ganzen Gesellschaften die Chance bot, Aspekte ihres Charakters zu offenbaren, die sie sich normalerweise nicht leisten konnten.
Die Isländer wollten nicht mehr fischen, sondern Investmentbanker werden. Die Griechen wollten ihr Land in eine mit Bargeld gefüllte Pinata verwandeln und möglichst vielen Bürgern die Möglichkeit geben, sich daran zu vergreifen. Die Deutschen wollten noch deutscher werden; die Iren wollten aufhören, Iren zu sein.
Michael Lewis' Untersuchung der Seifenblasen jenseits unserer Küsten ist so brillant und traurig komisch, dass sie den amerikanischen Leser zu einer bequemen Selbstgefälligkeit verleitet: Ach, diese dummen Ausländer. Aber wenn er Kalifornien und Washington, DC, gnadenlos unter die Lupe nimmt, erkennen wir, dass die Erzählung eine mit Humor geköderte Falle ist, und wir verstehen die Abrechnung, die auf die größte und gierigste Schuldnernation wartet.