Das Bild des mittelalterlichen Bauern als Fremdkörper und Exemplar

Bewertung:   (4,5 von 5)

Das Bild des mittelalterlichen Bauern als Fremdkörper und Exemplar (Paul Freedman)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

In den Rezensionen zu Freedmans „Images of the Medieval Peasant“ werden die gute Lesbarkeit und die wissenschaftliche Tiefe des Buches hervorgehoben, während gleichzeitig darauf hingewiesen wird, dass es sich um ein akademisches Werk handelt, das Gelegenheitsleser möglicherweise nicht anspricht. Das Buch wird für seine fesselnde Prosa und seine gründliche Recherche gelobt, insbesondere in Bezug auf biblische Texte und Unterdrückungspraktiken, obwohl einige Kritiken einen Mangel an Illustrationen erwähnen.

Vorteile:

Das Buch ist fesselnd und gut lesbar und eignet sich sowohl für ein akademisches als auch für ein nicht-spezialisiertes Publikum. Es enthält ein breites Spektrum an Quellen, insbesondere aus religiösen Schriften, und bietet eine ausgezeichnete Bibliographie und Endnoten für weitere Recherchen. Der Autor verwendet ein breites Spektrum an kunsthistorischem Material, das die Argumente gut ergänzt.

Nachteile:

Das Buch könnte für Gelegenheitsleser zu akademisch sein, und einige Rezensenten hätten sich mehr Illustrationen zum Text gewünscht.

(basierend auf 3 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Image of the Medieval Peasant as Alien and Exemplary

Inhalt des Buches:

Der mittelalterliche Klerus, der Adel und die Handelsklassen neigten dazu, die Bauern als Objekte der Verachtung und des Spottes zu betrachten. In religiösen Schriften, Satiren, Predigten, Chroniken und künstlerischen Darstellungen erschienen die Bauern oft als schmutzig, dumm, unehrlich, ja sogar als untermenschlich oder bestialisch. Ihre Niedrigkeit wurde gemeinhin als natürliche Folge der mühsamen Arbeit in der Landwirtschaft angesehen.

Gleichzeitig wurde das Bauerntum jedoch nicht als "anders" angesehen, wie andere verdammte Gruppen, z. B. Juden, Leprakranke, Muslime oder die vermeintlich "monströsen Ethnien" des Ostens. Mehrere entscheidende Merkmale der Bauernschaft machten sie aus der Sicht der Elite weniger eindeutig fremd: Bauern waren keine Minderheit, ihre Arbeit auf den Feldern ernährte alle anderen sozialen Ordnungen, und, was am wichtigsten war, sie waren Christen. In anderer Hinsicht konnten die Bauern aufgrund ihres einfachen Lebens, ihrer produktiven Arbeit und ihres ungerechten Leidens unter den Händen ihrer ausbeuterischen Vorgesetzten als verdienstvoll angesehen werden. Ihre unbelohnte Aufopferung und Frömmigkeit sollten sie Gott am nächsten bringen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, das Heil zu erlangen.

Dieses Buch untersucht diese widersprüchlichen Bilder von Bauern von der nachkarolingischen Zeit bis zum Deutschen Bauernkrieg. Es setzt die Darstellung der Bauern in Beziehung zu Debatten darüber, wie die Gesellschaft organisiert werden sollte (insbesondere darüber, wie die Gleichheit der Menschen bei der Schöpfung zur Unterordnung führte), wie Sklaverei und Leibeigenschaft angegriffen oder verteidigt werden konnten und wie die Bauern selbst ihre Forderungen strukturierten und rechtfertigten.

Es wurde zwar argumentiert, dass die Unterwerfung der Bauern durch die Natur oder einen ursprünglichen Fluch (wie den von Noah gegen seinen Sohn Ham) legitim sei, aber es herrschte auch erhebliches Unbehagen darüber, wie die Ausbeutung derer, die nicht völlig fremd waren - die immerhin Christen waren -, erklärt werden konnte. Die Klagen über das bäuerliche Leid, wie sie in der Literatur zum Ausdruck kommen, mögen stilisiert sein, aber dieses Buch zeigt, wie sie von den Bauern selbst angeeignet und gestaltet wurden, insbesondere in den groß angelegten Aufständen, die das späte Mittelalter kennzeichneten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780804733731
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:1999
Seitenzahl:484

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)