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The Principle of Unrest: Activist Philosophy in the Expanded Field
So etwas wie Ruhe gibt es nicht. Die Welt ist immer in Bewegung.
Sie ist aus Bewegung gemacht. Wir befinden uns immer mitten in ihr, in laufenden Transformationen. Die Grundkategorie des Verstehens ist die Aktivität - und erst in Ableitung davon Subjekt, Objekt, Regel, Ordnung.
Gefragt ist eine "aktivistische" Philosophie, die auf diesen Prämissen beruht.
Das Prinzip der Unruhe erforscht die zeitgenössischen Implikationen einer aktivistischen Philosophie, wobei die Frage der Bewegung im Mittelpunkt steht. Bewegung wird nicht einfach räumlich verstanden, sondern als qualitative Transformation: Werden, Entstehen, Ereignis.
Die besondere Beziehung des neoliberalen Kapitalismus zur Bewegung ist von zentraler Bedeutung. Seine Mobilisierungskräfte steigen nun auf die emergente Ebene des sich gerade bildenden Potentials hinab. Dies führt sie über die Macht-über hinaus zur Macht-zu-sein, oder was das Buch "ontopower" nennt.
Es ist notwendig, die kapitalistische Macht durch die gesamte erweiterte Emergenz zu verfolgen, um zu verstehen, wie Gegenmächte sich ihrer Vereinnahmung widersetzen und ihr auf ihrem eigenen immanenten Boden Konkurrenz machen können. Auf der emergenten Ebene, in der ereignisreichen ersten Phase ihrer Entstehung, sind Gegenmächte immer kollektiv. Das gilt sogar für die Bewegungen des Denkens.
Das Denken im Werden ist kollektiver Ausdruck. Wie können wir diese Transindividualität des Denkens denken? Welche Praktiken können sie ansprechen? Wie können wir den Begriff des Ereignisses politisch so verstehen, dass er auch die Ereignisse des Denkens einschließt?
Nur wenn wir uns auf die schöpferische Unruhe einstellen, die sich immer auf der infra-individuellen Ebene regt, in direkter Verbindung mit der trans-individuellen Ebene, unter Umgehung der mittleren Ebene dessen, was traditionell für ein souveränes Subjekt gehalten wurde: indem wir unsere "Dividualität" annehmen.