Bewertung:

Das Buch „What Animals Teach Us About Politics“ von Brian Massumi ist eine philosophische Untersuchung, die tierische Instinkte, Spiel und menschliche Beziehungen miteinander verbindet. In den Rezensionen wird der innovative Ansatz zum Verständnis von Sprache und Kreativität durch das Spiel hervorgehoben, doch einige kritisieren, dass es dem Buch an Klarheit mangelt und zu theoretisch ist.
Vorteile:⬤ Bietet eine innovative und zum Nachdenken anregende Perspektive auf den tierischen Instinkt und die menschliche Philosophie.
⬤ Beschäftigt sich eingehend mit Konzepten wie Spiel, Repräsentation und Relationalität, was es zu einer lohnenden Lektüre für alle macht, die sich für zeitgenössische Philosophie interessieren.
⬤ Hinterfragt erfolgreich traditionelle Vorstellungen von Instinkt und Sprache durch eine kreative Sichtweise.
⬤ Einige Leser finden es zu theoretisch und dicht, was diejenigen, die sich mit modernen philosophischen Konzepten nicht auskennen, abschrecken könnte.
⬤ Die Betonung von Deleuze und Guattari kann für Gelegenheitsleser abschreckend wirken, da sie ihren Erwartungen an eine unkomplizierte Diskussion über Tiere und Politik nicht entspricht.
⬤ Es gibt Kritik an der Relevanz und Kohärenz des Buches und die Meinung, dass es in einen postmodernen Jargon abdriftet, ohne ein klares Ziel zu verfolgen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
What Animals Teach Us about Politics
In What Animals Teach Us about Politics (Was Tiere uns über Politik lehren) greift Brian Massumi die Frage nach "dem Tier" auf. Indem er den Menschen als Tier behandelt, entwickelt er ein Konzept für eine Politik des Tieres.
Dabei handelt es sich nicht um eine menschliche Politik des Tieres, sondern um eine ganzheitlich tierische Politik, die von Konnotationen des "primitiven" Naturzustands und den damit einhergehenden Instinktannahmen, die das moderne Denken durchdringen, befreit ist. Massumi integriert Begriffe, die von den vorherrschenden Strömungen in der Evolutionsbiologie, im Tierverhalten und in der Philosophie an den Rand gedrängt werden - Begriffe wie Spiel, Mitgefühl und Kreativität - in das Konzept der Natur. Dabei weitet sich seine Untersuchung notwendigerweise aus und umfasst nicht nur das tierische Verhalten, sondern auch das tierische Denken und dessen Distanz oder Nähe zu jenen Fähigkeiten, auf die menschliche Tiere ein Monopol beanspruchen: Sprache und reflexives Bewusstsein.
Für Massumi existieren Menschen und Tiere auf einem Kontinuum. Um dieses Kontinuum zu verstehen und gleichzeitig die Unterschiede zu berücksichtigen, ist eine neue Logik der "gegenseitigen Einbeziehung" erforderlich.
Massumi findet die konzeptionellen Ressourcen für diese Logik in der Arbeit von Denkern wie Gregory Bateson, Henri Bergson, Gilbert Simondon und Raymond Ruyer. Dieses prägnante Buch interveniert in Deleuze-Studien, Posthumanismus und Tierstudien sowie in so unterschiedliche Bereiche wie Affekttheorie, Ästhetik, verkörperte Kognition, politische Theorie, Prozessphilosophie, Spieltheorie und das Denken von Alfred North Whitehead.