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The Evocative Object World
In The Evocative Object World baut Christopher Bollas auf Freuds Darstellung der Traumbildung auf und kombiniert sie mit einfühlsamen klinischen, theoretischen und kulturellen Einsichten, um zu zeigen, wie die psychoanalytische Methode ein reichhaltiges Verständnis dessen vermitteln kann, was traditionell als "Außenwelt" betrachtet wurde.
Ausgehend von den Grundlagen der freien Assoziationstechnik und einer Untersuchung der Interaktion von Architektur und gebauter Umwelt mit dem individuellen und gesellschaftlichen Traumleben weitet Bollas die Arbeit der Psychoanalyse über die Beziehungen zu Literatur und Kultur hinaus auf die tatsächlichen Objekte aus, die uns umgeben.
Ebenso wie die evokativen äußeren Strukturen unserer Umwelt beschreibt Bollas, wie die Familie mit ihren ererbten genetischen Strukturen ebenfalls eine präexistente unbewusste Formation darstellt, in die wir hineingestellt werden, und zeigt, dass hinter dieser facettenreichen Einheit mehr steckt als die traditionelle psychoanalytische Vorstellung des ödipalen Dreiecks.
Dabei gibt Bollas auch einen faszinierenden und umfassenden Überblick darüber, wie sich seine eigenen Theorien in den letzten drei Jahrzehnten entwickelt haben: ein Zeitraum, in dem die westliche Gesellschaft seiner Ansicht nach das unbewusste Leben zunehmend vernachlässigt hat oder ihm sogar aktiv feindlich gegenüberstand.
In diesem fesselnden und leicht verständlichen Text weist Bollas die vereinfachende Vorstellung zurück, dass das geistige Leben unbewusst bestimmt ist. Stattdessen liefert er eine fesselnde Studie darüber, wie das unbewusste Leben durch eine Vielzahl innerer und äußerer Faktoren geformt wird und wie die Arbeit des Freudschen Paares den besten Einblick in unsere Träume, unsere Umgebung, unsere Familien - und unser geistiges Leben insgesamt - bietet.