Bewertung:

Das Buch ist ein Reiseführer, der das Zusammenspiel von innerer und äußerer Welt erforscht und Psychoanalyse, Literatur und Gesellschaftstheorie miteinander verbindet. Die Leser schätzen den aphoristischen Stil und den interdisziplinären Ansatz des Buches, kritisieren aber seine politische Ausrichtung und sein unzureichendes wirtschaftliches Verständnis.
Vorteile:Die Leser loben das Buch für seinen ausgezeichneten Schreibstil, den aphoristischen Stil, den interdisziplinären Ansatz und die Zugänglichkeit für diejenigen, die mit der Psychoanalyse nicht vertraut sind. Es gilt als äußerst lesenswert und informativ und bietet originelle Beiträge zur Kulturtheorie und tiefgreifende Einsichten.
Nachteile:Kritiker weisen auf das mangelnde Verständnis des Autors für die politische Ökonomie hin, was die Analyse beeinträchtigt. Das Buch wird auch als durch politische Voreingenommenheit begrenzt angesehen, die die Erforschung von Ideen überschattet, was zu einem Werk führt, das oft politischen Motiven den Vorrang vor einer umfassenden Diskussion gibt.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Meaning and Melancholia: Life in the Age of Bewilderment
In Meaning and Melancholia: Life in the Age of Bewilderment wendet Christopher Bollas sein kreatives und innovatives psychoanalytisches Denken auf verschiedene zeitgenössische soziale, kulturelle und politische Themen an.
Dieses Buch bietet eine prägnante Erkundung der mächtigen Trends innerhalb und zwischen den Nationen des Westens in den letzten zweihundert Jahren. Der Autor zeichnet Verschiebungen in den psychologischen Kräften und "Geisteshaltungen" nach, die zu einem entscheidenden "intellektuellen Klimawandel" geführt haben. Er behauptet, dass sich in den letzten Jahrzehnten die Art und Weise, wie wir unser "Selbst" definieren, rapide und signifikant verändert hat, da eine neue Betonung der unmittelbaren Verbundenheit an die Stelle von Nachdenklichkeit und Introspektion getreten ist.
Bollas argumentiert, dass dieser Trend in der gegenwärtigen Zunahme der Psychophobie gipfelte.
Die Angst vor dem Verstand und die Ablehnung der Tiefenpsychologie haben seiner Meinung nach den Weg für hasserfüllte Lösungen für die Probleme der Welt geebnet, wie der Sieg von Trump in Amerika und der Brexit im Vereinigten Königreich. Wenn wir der Bedrohung der Demokratie durch diese Veränderungen entgegentreten und ein ausgewogeneres Konzept des Selbst in der Gesellschaft wiederfinden wollen, müssen wir psychologische Erkenntnisse in den Mittelpunkt einer neuen Art der Analyse von Kultur und Gesellschaft stellen, meint er.
Dieses bemerkenswerte, zum Nachdenken anregende Buch wird jeden ansprechen, der sich für Politik, Sozialpolitik und Kulturwissenschaften interessiert und einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen der westlichen Demokratien und der globalen Gemeinschaft gewinnen möchte.