Bewertung:

Die Rezensionen zu „Die Stunde des Sterns“ von Clarice Lispector enthalten eine Mischung aus Lob und Kritik. Viele Leser loben Lispectors einzigartigen Erzählstil, die emotionale Tiefe und die anspruchsvolle, aber lohnende Art der Prosa. Die Figur der Macabea ruft starke Gefühle hervor, und die Erkundung der Absurditäten des Lebens in diesem Buch findet bei vielen Anklang. Die Komplexität des Buches, seine unkonventionelle Struktur und die Distanziertheit des Erzählers machen es jedoch für manche zu einer schwierigen Lektüre, was zu einer gemischten Rezeption hinsichtlich seiner Zugänglichkeit und Wirkung führt.
Vorteile:⬤ Starke, eindrucksvolle Erzählung und emotionale Tiefe.
⬤ Einzigartiger und anspruchsvoller Schreibstil, der zum Nachdenken anregt.
⬤ Überzeugende Charakterdarstellung, die den Leser mitreißt.
⬤ Viele empfanden es als süchtig machend und transformierend, weil es ihre Lebenseinstellung veränderte.
⬤ Schöne Ausgabe mit aufschlussreichen Kommentaren.
⬤ Die Komplexität und der Stil könnten einige Leser abschrecken, so dass es schwierig ist, eine Verbindung herzustellen.
⬤ Einige empfanden die Erzählung aufgrund ihrer weitschweifigen Struktur als schwierig und geistig anstrengend.
⬤ Die Geschichte kann sich flach anfühlen oder nicht fokussiert sein, mit einem Gefühl der Losgelöstheit vom Protagonisten.
⬤ Unstimmigkeiten bei der Verpackung und dem Zustand des Buches wurden von einigen Lesern bemängelt.
(basierend auf 64 Leserbewertungen)
The Hour of the Star: 100th Anniversary Edition
Die Stunde des Sterns, Clarice Lispectors vollendeter letzter Roman, ist vielleicht ihr Meisterwerk. Erzählt von dem kosmopolitischen Rodrigo S.
M., ist diese kurze, seltsame und eindringliche Geschichte die Geschichte von Macab a, einem der Unglücklichen des Lebens. Sie lebt in den Slums von Rio und fristet ein ärmliches Dasein als Schreibkraft. Macab a liebt Filme, Coca-Cola und ihren rattenhaften Freund; sie wäre gern wie Marilyn Monroe, aber sie ist hässlich, unterernährt, kränklich und ungeliebt.
Rodrigo schreckt vor ihrer Erbärmlichkeit zurück, und doch kann er sich der Erkenntnis nicht entziehen, dass Macab a trotz ihres äußeren Elends innerlich frei ist. Sie scheint nicht zu wissen, wie unglücklich sie sein sollte.
Während Macab a auf ihren absurden Tod zusteuert, setzt Lispector ihre pathetische Heldin gegen ihre urbane, leere Erzählerin ein - Grenze der Verzweiflung zu Grenze der Verzweiflung -, und indem sie sie wie eine Schere bearbeitet, schneidet sie die vorgefassten Meinungen des Lesers über Armut, Identität, Liebe und die Kunst der Fiktion weg. In ihrem letzten Buch führt sie die Leser nahe an das wahre Geheimnis des Lebens heran und lässt uns in der Tat tief in Lispectors Territorium zurück.