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A Perceforest Reader: Selected Episodes from Perceforest: The Prehistory of Arthur's Britain
Perceforest ist eine der umfangreichsten und sicherlich die außergewöhnlichste der späten Artusromane und ist außer einer Handvoll Gelehrter fast völlig unbekannt. Es ist jedoch ein Werk von außergewöhnlichem Reichtum und Bedeutung, das zu Recht als "Enzyklopädie des Rittertums des 14. Jahrhunderts" und "eine Fundgrube für volkstümliche Motive" bezeichnet wurde. Der Inhalt des Buches basiert nicht nur auf früherem Artusmaterial, sondern auch auf Romanen über Alexander den Großen, römischen Geschichten und mittelalterlicher Reiseschriftstellerei - ganz zu schweigen von der mündlichen Überlieferung, zu der auch die erste und ungekürzte Version der Geschichte von Dornröschen gehört. Daraus entwickelt der Autor eine bemerkenswerte Vorgeschichte von König Artus' Britannien, indem er beschreibt, wie Alexander der Große die Insel an Perceforest übergibt, der die Insel trotz ihrer übernatürlichen Kräfte von magiebegabten Rittern säubern muss, die von Darnant dem Zauberer abstammen. Perceforest gründet daraufhin den Ritterorden des "Franc Palais", ein Ideal ritterlicher Zivilisation, das die Tafelrunde von Artus und auch die von Edward III. vorwegnimmt.
Doch diese Zivilisation ist, wie der Autor zeigt, nur allzu zerbrechlich. Die Handlung spielt in einer heidnischen Welt mit vielen Göttern, aber der von Perceforest entdeckte Tempel des Souveränen Gottes ist ein Vorbote der christlichen Welt und der Ankunft des Grals und Artus'. Nigel Bryant hat diese gewaltige Romanze kürzlich ins Englische übertragen.
Selbst in seiner Version, die das gesamte Werk vollständig wiedergibt, aber umfangreiche Abschnitte der vollständigen Übersetzung mit komprimierten Berichten über andere Passagen verbindet, umfasst es fast eine halbe Million Wörter. A Perceforest Reader ist eine ideale Einführung in die bemerkenswerte Welt, die in dieser späten Blüte der Artusvorstellung dargestellt wird.