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An Analysis of John A. Hobson's Imperialism: A Study
Der englische Wirtschaftswissenschaftler John Hobson verfasste 1902 mit Imperialism: A Study eine epochale Studie über die Politik und Wirtschaft des Imperialismus, die die imperialistischen Überzeugungen in ihren Grundfesten erschütterte.
Als überzeugter Liberaler war Hobson zutiefst skeptisch gegenüber den Zielen und Ansprüchen des imperialistischen Denkens zu einer Zeit, als das britische Imperium einen großen Teil des Globus beherrschte. Um das zu kritisieren, was er als falsch begründete und unmoralische politische Sichtweise ansah, verfolgte Hobson in seinem Buch einen scharfsinnigen analytischen Ansatz gegenüber der Idee des Imperialismus - er machte sich daran, die Argumente für das Empire zu sezieren und zu verstehen, bevor er sie einer vernichtenden Bewertung unterzog - ein Prozess, der ihn zu der wichtigen Erkenntnis führte, dass die damals weithin akzeptierte Behauptung, Imperialismus sei im Wesentlichen eine Frage des Nationalismus, in Wirklichkeit ziemlich schwach war.
Stattdessen zeigte Hobsons genaue Analyse der impliziten und versteckten Gründe für imperialistische Projekte, dass sie im Grunde alle Produkte des Kapitalismus sind. Es wurde ihm immer klarer, dass der Imperialismus weniger eine politische Ideologie als vielmehr das Ergebnis der dringenden Notwendigkeit war, neue Märkte zu erschließen und die wirtschaftliche Stagnation im eigenen Land zu überwinden.
Hobsons Buch war seinerzeit äußerst provokant und zeigt, wie wirkungsvoll die Fähigkeiten des kritischen Denkens in Form von Analyse und Bewertung sein können, wenn sie zur Dekonstruktion selbst der am meisten akzeptierten Ideen eingesetzt werden.