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An Analysis of Paul Kennedy's the Rise and Fall of the Great Powers: Ecomonic Change and Military Conflict from 1500-2000
Paul Kennedy hat dem Herausgeber viel zu verdanken, der ihn überredete, dieser Studie über die Faktoren, die zum Aufstieg und Fall der europäischen Mächte seit der Zeit von Philipp II. von Spanien beigetragen haben, ein letztes Kapitel hinzuzufügen. Dieses Schlusskapitel war eine für einen Historiker höchst ungewöhnliche Tätigkeit: Es warf einen Blick in die Zukunft. Mit der Frage, ob die Vereinigten Staaten letztlich den gleichen Niedergang erleiden würden wie jedes Imperium vor ihnen, machte dieses Kapitel The Rise and Fall of the Great Powers zu einem Gesprächsthema auf Dinnerpartys in Washingtoner Regierungskreisen. Auf diese Weise wurde Kennedy in die Reihe der öffentlichen Intellektuellen aufgenommen, deren Meinung zu Fragen der Staatspolitik eingeholt wurde.
Aus rein akademischer Sicht liegen die Vorzüge von Kennedys Arbeit woanders, nämlich in seinem Gespür dafür, die Art von produktiven Fragen zu stellen, die einen großen Problemlöser auszeichnen. Kennedys Arbeit ist ein Beispiel für ein immer seltener werdendes Genre - ein Werk der vergleichenden Geschichte, das über die engen Grenzen von staats- und epochenspezifischen Studien hinausgeht, um die gemeinsamen Faktoren zu ermitteln, die den Erfolgen und Misserfolgen höchst unterschiedlicher Staaten zugrunde liegen.
Kennedys wichtigster Beitrag ist das inzwischen berühmte Konzept der "imperialen Überdehnung", das besagt, dass Imperien vor allem deshalb untergehen, weil die militärischen Verpflichtungen, die sie in der Zeit ihres Aufstiegs eingegangen sind, letztlich nicht mehr aufrechtzuerhalten sind, sobald sie den wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil verlieren, der sie überhaupt erst zur Vorherrschaft geführt hat. Frühere Historiker mögen diese zentrale Wahrheit erahnt und sie sogar in Studien zu bestimmten politischen Systemen angewandt haben, aber es bedurfte eines Problemlösers von Kennedys Fähigkeiten, um die Analyse überzeugend über ein halbes Jahrtausend auszudehnen.