
English as a Lingua Franca in Cross-Cultural Immigration Domains
Dieses Buch untersucht die kognitiven und kommunikativen Prozesse, die bei der Verwendung von Englisch als Lingua Franca (ELF) in kulturübergreifenden Fachkontexten auftreten, in denen Nicht-Muttersprachler des Englischen - d.
h. westliche Experten und nicht-westliche Migranten - interagieren.
In dem Buch wird argumentiert, dass die größten kommunikativen Schwierigkeiten in solchen Kontexten gerade auf die Verwendung von ELF zurückzuführen sind, da sie sich aus der Übertragung der Strukturen und soziokulturellen Schemata der Muttersprache durch die Nicht-Muttersprachler in das von ihnen gesprochene Englisch ergeben. Der Transfer ermöglicht es Nicht-Muttersprachlern, sich jene semantischen, syntaktischen, pragmatischen und fachsprachlichen Strukturen des Englischen anzueignen, die ihnen sprachlich und konzeptionell nicht zur Verfügung stehen, bzw. zu authentifizieren.
Daraus folgt, dass es so viele ELF-Varianten gibt, wie es Gemeinschaften von Nicht-Muttersprachlern gibt, die das Englische authentifizieren. Die Forschungsfragen, die den in diesem Buch beschriebenen ethnographischen Fallstudien zugrunde liegen, lauten: Welche kognitiven Rahmungen und kommunikativen Strategien aktivieren westliche Experten, um ihr kulturell geprägtes Fachwissen - unter Verwendung ihrer ELF-Varietäten - an nicht-westliche Menschen mit unterschiedlichem sprachlichen und soziokulturellen Hintergrund zu vermitteln? Welche Machtasymmetrien lassen sich erkennen, wenn Nicht-Westler versuchen, ihr eigenes Wissen unter Verwendung ihrer jeweiligen ELF-Varietäten zu vermitteln? Ist es letztlich möglich, einen Modus der ELF-Fachkommunikation zu entwickeln, der sowohl von westlichen Experten als auch von nicht-westlichen Migranten genutzt werden kann?