
Development of Modality in First Language Acquisition
Dieses Buch befasst sich mit der Entwicklung der Modalität aus einer sprachenübergreifenden Perspektive und ist methodisch und theoretisch eng mit zwei früheren Bänden über die Entwicklung der Verb- und Nominalflexion im Erstspracherwerb (SOLA 21 und 30) verbunden. Jeder der vierzehn Beiträge untersucht die frühe Entwicklung der Form und Funktion von Ausdrücken der deontischen und dynamischen agentenorientierten Modalität oder der epistemischen und evidenzbasierten propositionalen Modalität in einer von vierzehn Sprachen, die verschiedenen morphologischen Typen und Sprachfamilien angehören (sieben indoeuropäische und sieben nichtindoeuropäische).
Die Analysen stützen sich hauptsächlich auf Längsschnittbeobachtungen von Kindern im 2. und 3. Lebensjahr in konversationeller Interaktion mit ihren Bezugspersonen, meist den Müttern.
Hauptthemen sind die Entwicklung von Direktiven und die Modulation von Informationen in Bezug auf Gewissheit und Evidenz, wobei auch die sich entwickelnden sozial-pragmatischen und kognitiven Fähigkeiten der Kinder berücksichtigt werden. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass sich die handlungsorientierte und die propositionale Modalität je nach den typologischen Merkmalen der erworbenen Sprache parallel entwickeln können.
Entscheidend ist, ob Begriffe der propositionalen Modalität in der Sprache grammatikalisiert und obligatorisch ausgedrückt werden. Die Befunde werden in einem nicht-nativistischen theoretischen Rahmen (Usage-based Theories, Natural Morphology) interpretiert.