Bewertung:

John Updikes „Gertrude und Claudius“ dient als Vorgeschichte zu Shakespeares „Hamlet“ und bietet eine reichhaltige Kulisse für die ikonische Geschichte. Der Roman erforscht die Beziehung zwischen Gertrude und Claudius, wobei Gertrudes Entwicklung und die Komplexität ihres Charakters hervorgehoben werden. Während viele Leser den schönen Schreibstil und die Tiefe der Emotionen zu schätzen wussten, waren einige der Meinung, dass die Charaktere zweidimensional waren und es ihnen an tieferer Substanz fehlte, was zu gemischten Kritiken über die Gesamtwirkung des Romans als Erzählung führte.
Vorteile:⬤ Wunderschön geschrieben mit lebendigen Beschreibungen und poetischer Sprache.
⬤ Fesselnde Erforschung von Gertruds Charakter und ihren Beziehungen.
⬤ Bietet interessante Einblicke und Hintergrundinformationen zu Shakespeares „Hamlet“.
⬤ Geschickt strukturiert in einem dreiteiligen Format, das einem Shakespeare-Stück ähnelt.
⬤ Einige Leser fanden, dass es ein modernes Verständnis der Figuren und Situationen vermittelt.
⬤ Einige Figuren, insbesondere Claudius und Gertrude, werden als zweidimensional oder wenig tiefgründig empfunden.
⬤ Der Rückgriff auf den historischen Kontext und die überholten Strukturen könnten einige Leser verwirren.
⬤ Der Roman könnte als übermäßig kunstvoll angesehen werden, wobei einige den emotionalen Kern des Romans im Vergleich zur Tiefe von Shakespeares Originalwerk in Frage stellen.
⬤ Nicht alle Leser halten ein Prequel zu „Hamlet“ für notwendig, einige halten es für unnötig.
(basierend auf 62 Leserbewertungen)
Gertrude and Claudius
Gertrude und Claudius sind die „Schurken“ von Hamlet: er der Mörder von Hamlets Vater und Usurpator des dänischen Throns, sie seine lüsterne Gemahlin, die Claudius heiratet, bevor der Leichnam ihres verstorbenen Mannes kalt ist.
Doch in dieser phantasievollen „Vorgeschichte“ des Stücks liefert John Updike ein Argument für das Königspaar, das Shakespeare nur angedeutet hat. Gertrude und Claudius werden vor dem Hintergrund liebevoller Absichten und familiärer Dysfunktion neu gesehen, auf einer Bühne, die durch den ominösen Schatten eines mürrischen, unberechenbaren, unzufriedenen Prinzen verdunkelt wird.
„Ich hoffte, die Textur leicht zu halten“, sagte Updike über diesen Roman, “um aus den Nebeln der skandinavischen Legende in die Tageslichtatmosphäre des Globe zu gelangen. Ich habe versucht, die Romanze zu erzählen, die der Tragödie vorausging“.