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Specters of God: An Anatomy of the Apophatic Imagination
In Specters of God kehrt John D.
Caputo zum ursprünglichen Impuls seiner Arbeit zurück, dem "mystischen Element" in den Dingen, hier unter dem Namen einer "ängstlichen Apophatik", im Unterschied zu einer "erbaulichen Apophatik", die in der Einheit mit Gott verankert ist. Im Dialog mit Schelling, der für ihn eine neue Wendung darstellt und der Dreh- und Angelpunkt dieser Argumentation ist, befasst sich Caputo mit den nächtlichen Mächten des Seins, den Gespenstern, die unser Sein heimsuchen und uns zu Fall bringen.
Das Ergebnis ist eine gelehrte und aufschlussreiche Analyse - in seinem gewohnten lebendigen und meisterhaften Stil - mehrerer "gespenstischer" Schlüsselfiguren, von der mittelalterlichen Angelologie und Eckharts Gottheit über Luthers deus absconditus und Schellings "Satanologie" bis hin zur Spektralisierung und Virtualisierung der Welt im "posthumanen" Zeitalter. Er argumentiert, dass der Name Gott nicht der Hauptname eines Überwesens ist, das uns retten wird, sondern ein Platzhalter für Quellen tief in unserem apophatischen Imaginären, und fragt: Ist "Gott" ein (heiliges) Gespenst der Vergangenheit geworden? Ein vorübergehender spektraler Effekt der alten Sphärenharmonien? Gipfelt das radikale Denken in einer Kosmopoetik jenseits des Theismus und seiner Theologie, in einer Doxologie an die vergängliche Herrlichkeit der Welt, was immer sie am Anfang war, wie unheimlich ihr Ende auch sein mag, Welt ohne Grund?