Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 12 Stimmen.
Balance in Teaching: (Cw 302a)
In seiner Rede vor den Lehrern der ersten Waldorfschule in Stuttgart stellt Steiner fest, dass die bedauerliche Präsenz von Unehrlichkeit und Entfremdung in der heutigen Gesellschaft nicht ohne eine völlig erneuerte und ganzheitliche Erziehung zu bewältigen ist. Er stellt fest, dass ein erfolgreicher Unterricht eine lebendige Synthese aus dem "geistigen Turner", dem "beseelten Rhetoriker" und dem "intellektuellen Professor" erfordert.
"Von diesen ist die prägende Wirkung der Kultivierung der Redekunst durch den Rhetoriker am wichtigsten. "Es ist unmöglich, dass wahrer Unterricht langweilig ist", erklärt Steiner und gibt mehrere Beispiele dafür, wie Lehrer ein Naturphänomen so genau beobachten können, dass sein schöpferisches Leben durch die eigenen Worte des Lehrers im Klassenzimmer in die Kinder fließen kann. Er beschreibt auch in geisteswissenschaftlicher Tiefe, wie sich die Handlungen der Lehrer direkt auf die physiologische Chemie ihrer Schüler auswirken.
Aus dieser Perspektive ist Erziehung in Wirklichkeit eine Therapie, die auf eine höhere Ebene transformiert wurde, und sollte als eng verwandt mit den Heilkünsten angesehen werden. Steiner zeigt auch, wie die Wahrnehmung verborgener Zusammenhänge zwischen der Erziehung und den Prozessen der menschlichen Entwicklung bei den Lehrern eine herzliche Begeisterung und ein Verantwortungsgefühl für die weitreichenden gesundheitlichen Wirkungen, die die erzieherische Tätigkeit hervorrufen kann, auslösen kann.