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Goethe's World View
Die Gedanken, die in diesem Buch zum Ausdruck kommen, sind von Rudolf Steiner so gemeint, dass sie die grundlegenden Elemente enthalten, die er in Goethes Weltbild beobachtet hat. Für Steiner lag ein besonderer Reiz darin, zu beobachten, was die Natur von ihrem Wesen und ihren Gesetzen offenbart, wie sie von Goethes verfeinerten Sinnes- und Geistesorganen wahrgenommen wird. Er verstand, wie Goethe solche Offenbarungen als Glück und Freude erlebte, die so groß waren, dass er sie manchmal über seine dichterische Gabe stellte.
Rudolf Steiner "lebte in" die Gefühle hinein, die Goethes Seele durchströmten, als er sagte:
"Nichts regt uns so sehr zum Nachdenken über uns selbst an, als wenn wir nach längerer Zeit endlich wieder Gegenstände von höchster Bedeutung, Naturszenen mit besonders entscheidenden Merkmalen, sehen und den aus der Vergangenheit verbliebenen Eindruck mit der gegenwärtigen Wirkung vergleichen. Wir werden dann im Großen und Ganzen bemerken, dass der Gegenstand mehr und mehr hervortritt, dass wir, während wir früher Freude und Leid in der Begegnung mit den Gegenständen erlebten und unser Glück und unsere Ratlosigkeit auf sie projizierten, ihnen jetzt, mit gezähmtem Egoismus, das zugestehen, was ihnen zusteht, nämlich dass wir ihre Besonderheiten erkennen und ihre Eigenschaften höher schätzen lernen, indem wir so in sie hineinleben. Das künstlerische Auge bringt die erste Art der Betrachtung hervor.
Die zweite Art ist für den Naturforscher geeignet.
Und ich mußte mich, wenn auch anfangs nicht ohne Schmerz, doch am Ende glücklich schätzen, daß, als die erste Art von Sinn mich nach und nach zu verlassen drohte, die zweite Art um so mächtiger in Auge und Geist sich entwickelte." - Goethe.