Bewertung:

In „Haushochzeiten“ legt Bohumil Hrabal eine halb-autobiografische Erzählung vor, in der er sein Leben und seine Liebe mit den Augen seiner Frau Eliska betrachtet. Das Buch mischt Humor, Tragik und surreale Elemente, während es das Werben des Paares vor dem Hintergrund der tschechischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg schildert. Anstatt sich auf eine traditionelle Handlung zu konzentrieren, werden die Interaktionen der Figuren, ihre Macken und Hrabals humorvolle Unzulänglichkeiten hervorgehoben.
Vorteile:Das Buch zeigt Hrabals schönen und herzerwärmenden Schreibstil, der von erdigem Humor und Zärtlichkeit geprägt ist. Es bietet einen Einblick in das Leben der Autorin aus einer einzigartigen Perspektive, in der sich Komik und Tragik mischen. Die Erzählung ist unterhaltsam und reich an Charakterentwicklung, und sie knüpft an Szenarien und Figuren aus Hrabals früheren Werken an. Die Leser schätzen die Qualität der Übersetzung und die emotionale Hommage an die Frau des Autors.
Nachteile:Manche Leser könnten das Fehlen einer Standardhandlung oder einer traditionellen Erzählstruktur als Nachteil empfinden. Es weicht von dem absurdistischen Humor und Surrealismus ab, die in Hrabals anderen Werken zu finden sind, was Fans, die ähnliche Themen erwarten, enttäuschen könnte. Außerdem kann der historische Kontext schwer und komplex sein, mit Themen der Brutalität, die vielleicht nicht alle Leser ansprechen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
In-House Weddings
Inspiriert von „Frau Tolstoi und Frau Dostojewski, deren Biografien über ihre Ehemänner jetzt in Prag veröffentlicht wurden“, beschloss Bohumil Hrabal, sein eigenes autobiografisches Werk zu verfassen, das angeblich fiktiv ist und aus der Sicht seiner Frau geschrieben wird.
Er wollte, wie er sagte, „nicht über mich lästern, sondern ein wenig darüber schreiben, wie sie war, unsere Ehe, mit mir als Schmuckstück und Zierde unseres gemeinsamen Lebens“. Die Aufgabe, die sich ein so schelmisches komisches Talent gestellt hat, konnte nichts anderes als seltsam reizvoll sein; und in In-House Weddings, dem ersten Teil der Trilogie, die Hrabal produziert hat, lernen wir den Autor durch die Augen seiner Frau Eliska kennen.
Sie schildert sein Leben von seiner Erziehung in Nymburk über seine Arbeit als Fahrdienstleiter auf einem Bahnhof und dann in einer Altpapierfabrik, seine erste Veröffentlichung, seinen Ärger mit den Behörden und seinen Umgang mit namhaften Künstlern und Autoren wie Jiri Kolar, Vladimir Boudnik und Arnost Lustig. Hrabals Bohème-Leben war selbst eine Quelle großen Interesses für die tschechische Öffentlichkeit; in der vorliegenden Fassung ist es sogar noch fesselnder, ein ironisches Porträt des künstlerischen Lebens im Osteuropa der Nachkriegszeit und eine aufschlussreiche Reflexion darüber, wie ein solches Leben im Licht literarischer Brillanz neu gestaltet werden kann.