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Die Gestalt von Pier Paolo Pasolini (1922-1975) leuchtet wie ein Blitz in der europäischen Nachkriegskultur. Der Dichter, Essayist und Filmemacher war dank seiner intellektuellen Freigeistigkeit ein klarer, scharfsinniger und mitfühlender Kommentator des Italiens seiner Zeit.
Schon früh erkannte er die Hydra und kämpfte mit ihren drei Köpfen: das fehlende soziale Bewusstsein der einfachen und schwachen Menschen, die traumatische Entwurzelung, die die Moderne für sie bedeutete, und die institutionalisierte Lüge. Wie er selbst sagte: „In Zeiten der universellen Lüge ist es ein revolutionärer Akt, die Wahrheit zu sagen“.
Die Poesie war für Pasolini nicht nur die Wurzel und das Zentrum seines kreativen Projekts, sondern auch eine fast schwindelerregende Übung in Erneuerung und Selbstkritik. Mit La insomne felicidad bietet uns der Dichter Martín López-Vega eine beispielhafte zweisprachige Anthologie, die die Gesamtheit von Las cenizas de Gramsci (1957), seiner vielleicht berühmtesten Gedichtsammlung, sowie eine repräsentative Auswahl seines übrigen Werks sowohl in friaulischer als auch in italienischer Sprache enthält, darunter grundlegende Titel wie Poesía en forma de rosa (Poesie in Form einer Rose) und Transhumanar y organizar (Transhumanisierung und Organisation).