Bewertung:

In den Rezensionen zu „Jude the Obscure“ von Thomas Hardy findet sich eine Mischung aus Bewunderung für die literarischen Verdienste und Kritik an den düsteren Themen und der Charakterentwicklung. Viele schätzen Hardys Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Erwartungen und den persönlichen Wünschen, während andere die Erzählung als zu schwer und deprimierend empfinden. Die vorherrschende Meinung ist, dass der Roman eine starke Kritik an den viktorianischen Gesellschaftsnormen darstellt, insbesondere in Bezug auf Ehe und Klasse.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben, mit fesselnder Handlung und Themen
⬤ tiefgründige Erforschung gesellschaftlicher Erwartungen und individueller Wünsche
⬤ gilt als ein Meisterwerk von Hardys Werk
⬤ wirksame Kritik an der Ehe und den viktorianischen Sitten
⬤ Charaktere stellen komplexe menschliche Zustände dar.
⬤ Überwältigend negativer und deprimierender Ton
⬤ Charaktere, die als melodramatisch oder schlecht entwickelt wahrgenommen werden
⬤ übermäßige Tragik und Düsternis können Leser abschrecken
⬤ einige Ausgaben haben Formatierungsprobleme
⬤ könnten veraltet oder zu düster für moderne Empfindungen wirken.
(basierend auf 532 Leserbewertungen)
Jude the Obscure
Jude Fawley, ein intelligenter und sensibler Schüler aus Wessex, träumt von einem Studium an der berühmten Universität in Christminster, Hardys fiktivem Pendant zu Oxford. Er beginnt ein jahrelanges Privatstudium, doch seine Pläne werden durcheinander geworfen, als er von der doppelzüngigen Arabella Donn in die Ehe getäuscht und dann verlassen wird.
Jude, der immer noch hofft, einen Platz an der Universität zu bekommen, reist nach Christminster, um als Steinmetz zu arbeiten. Hier verliebt er sich in seine freidenkerische Cousine Sue, aber da die beiden außerehelich zusammenleben, drohen der Druck der Armut und die gesellschaftliche Missbilligung bald ihr Leben zu ruinieren.
Voller Leidenschaft, Wut, Fatalismus und Tragik greift Jude the Obscure die Ungleichheiten und Heucheleien an, die der viktorianischen Gesellschaft in Bezug auf Ehe, soziale Mobilität, Bildung und die Rolle der Frau eigen sind. Der Roman, der bei seiner Veröffentlichung sofort für Aufruhr sorgte, gilt heute weithin als eines der großen Werke des neunzehnten Jahrhunderts und als Höhepunkt der Hardy'schen Literatur.