Bewertung:

Das Buch „Ketzer“ von Leonardo Padura ist ein komplexer und vielschichtiger historischer Roman, in dem die Geschichten kubanischer Juden über verschiedene Zeiträume hinweg miteinander verknüpft werden. Es erforscht tiefgreifende Themen wie Freiheit, Glaube und die Auswirkungen von Grausamkeit auf die Menschheit, während es sich auch mit bedeutenden historischen Ereignissen wie der Notlage jüdischer Flüchtlinge während des Zweiten Weltkriegs befasst. Die Erzählung ist reichhaltig und regt zum Nachdenken an, aber die Meinungen über die Ausführung gehen unter den Lesern weit auseinander.
Vorteile:⬤ Komplizierter und vielschichtiger Krimi, der die Leser fesselt.
⬤ Tiefgründige und zeitlose Themen über Freiheit, Glauben und Grausamkeit.
⬤ Gut recherchierter historischer Kontext, der verschiedene Epochen und Kulturen umfasst.
⬤ Effektive Charakterentwicklung und emotionale Tiefe.
⬤ Kreative und ineinandergreifende Erzählungen, die zum Nachdenken anregen.
⬤ Gekonnte Übersetzung, die das Wesen der Originalsprache einfängt.
⬤ Langer Roman, der von manchen Lesern als zu lang empfunden wird und sich durch Tangenten und übermäßige Details verzettelt.
⬤ Dichte Prosa, die von manchen als langweilig oder wortreich empfunden wird.
⬤ Unbeholfene Übersetzungen mit teilweise steifem oder gestelztem Englisch.
⬤ Unzusammenhängende Handlungsstränge und Übergänge, die den Leser verwirren können.
⬤ Einige Leser empfinden den politischen Kommentar als plump oder ermüdend.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
Heretics
Paduras "Ketzer" umspannt und entzieht sich literarischen Kategorien... genial. --Maureen Corrigan, Fresh Air
Ein mitreißender Roman über Kunstdiebstahl, Antisemitismus, das zeitgenössische Kuba und Verbrechen von einem renommierten kubanischen Autor: Ketzer ist Leonardo Paduras bisher größtes Detektivwerk.
Im Jahr 1939 läuft die Saint Louis mit Hunderten von jüdischen Flüchtlingen, die Asyl vor dem Nazi-Regime suchen, von Hamburg aus in den Hafen von Havanna ein. Vom Hafen aus beobachtet der neunjährige Daniel Kaminsky, wie die Passagiere, darunter seine Mutter, sein Vater und seine Schwester, in ein Fiasko der kubanischen Korruption verwickelt werden. Doch die Kaminskys haben einen Schatz, von dem sie hoffen, dass er sie retten wird: ein kleines Rembrandt-Porträt von Christus. Doch sechs Tage später ist das Schiff gezwungen, den Hafen mit der Familie zu verlassen, auf dem Weg zu den Schrecken Europas. Die Kaminskys verschwinden zusammen mit ihrem unbezahlbaren Erbstück.
Fast sieben Jahrzehnte später taucht der Rembrandt in einem Londoner Auktionshaus wieder auf, was Daniels Sohn dazu veranlasst, nach Kuba zu reisen, um die Geschichte des verlorenen Meisterwerks seiner Familie zu ergründen. Er heuert den vom Glück verfolgten Privatdetektiv Mario Conde an, und gemeinsam geraten sie in ein Netz aus Täuschung und Gewalt in der moralisch komplexen Stadt Havanna.
In „Ketzer“ führt uns Leonardo Padura von den Mietskasernen und Stränden Kubas zu Rembrandts düsterem Atelier im Amsterdam des 17. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte von Menschen, die gezwungen sind, zwischen den Grundsätzen ihres Glaubens und den Realitäten der Welt zu wählen, zwischen ihren persönlichen Wünschen und den Anforderungen ihrer Zeit. Paduras Roman ist eine großartige Detektivgeschichte und ein bewegendes historisches Drama, das so fesselnd, geheimnisvoll und nachhaltig ist wie das Gemälde in seinem Zentrum.