Bewertung:

Das Buch liefert ein detailliertes Argument für die Bedeutung der Kunst für das Verständnis der Welt und plädiert für einen Realismus in der Philosophie, der die Kunst in ihrer Bedeutung neben die Wissenschaft stellt. Während einige Leser das Buch als repetitiv empfanden, wenn sie mit Harmans früheren Werken vertraut waren, wurden die präzise Argumentation und die verständliche Sprache des Autors positiv hervorgehoben.
Vorteile:⬤ Gut begründete Argumente für die Bedeutung der Kunst
⬤ klar und präzise geschrieben
⬤ wendet sich mit detaillierten Argumenten an Kritiker
⬤ vermeidet die in der Kunstkritik übliche prätentiöse Sprache
⬤ regt dazu an, die Welt durch eine kreative Linse zu betrachten.
Für diejenigen, die Harmans frühere Werke gelesen haben, wiederholend; einige Leser haben das Gefühl, dass der Autor sich nicht tief genug mit anderen philosophischen Perspektiven, insbesondere Deleuze, auseinandersetzt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Art and Objects
In diesem Buch entwickelt der Begründer der objektorientierten Ontologie seine Auffassung, dass die Ästhetik die zentrale Disziplin der Philosophie ist. Während die Wissenschaft versuchen muss, einen Gegenstand in seinen beobachtbaren Eigenschaften zu erfassen, können Philosophie und Kunst nicht auf diese Weise vorgehen, weil sie keinen direkten Zugang zu ihren Gegenständen haben. Daher teilt die Philosophie das gleiche Schicksal wie die Kunst, dass sie gezwungen ist, indirekt, andeutungsweise oder elliptisch zu kommunizieren, anstatt in klaren propositionalen Begriffen, die oft - fälschlicherweise - als der einzige Stoff der echten Philosophie angesehen werden.
Wenn wir Philosophie und Kunst auf diese Weise betrachten, können wir die wichtigsten Debatten der ästhetischen Theorie neu lesen und die Kunstgeschichte auf eine andere Art und Weise betrachten. Die formalistische Kritik von Greenberg und Fried wird abgelehnt, weil sie sich weigert, die jedem Kunstwerk innewohnende Theatralität und tiefe Vielfältigkeit zu erfassen. Dies hat Folgen für die Kunstkritik, da der Bildinhalt wichtiger wird, als der Formalismus glaubt, aber weniger mit der sozialen Sphäre verflochten ist, als der Anti-Formalismus annimmt. Es hat auch Folgen für die Kunstgeschichte, da die Surrealisten, David und Poussin u. a. an Bedeutung gewinnen. Die enge Verbindung von Ästhetik und Ontologie lädt auch zu einer neuen Periodisierung der modernen Philosophie insgesamt ein, und die gewohnte Abkehr von Kants Ding an sich hin zu einer Steigerung der philosophischen „Immanenz“ erweist sich als Irrweg.
Dieses Hauptwerk wird für Studenten und Wissenschaftler der Philosophie, Ästhetik, Kunstgeschichte und Kulturtheorie von großem Interesse sein.