Bewertung:

Das Buch „Mesquite“ von Gary Nabhan bietet eine tiefgründige Erkundung des Mesquite-Baums und verbindet Natur- und Menschheitsgeschichte mit persönlichen Erzählungen. Die Leserinnen und Leser schätzen Nabhans offenen und informativen Schreibstil, durch den sie sich mit dem Thema und dem Autor selbst stärker verbunden fühlen.
Vorteile:⬤ Intime und informative Darstellung des Mesquite und seiner Bedeutung
⬤ fesselndes Erzählen
⬤ steigert die Wertschätzung für den Baum
⬤ verbindet persönliche Erfahrungen mit Kulturgeschichte
⬤ bietet Einblicke in die ökologische Bedeutung und Anpassungsfähigkeit des Mesquite
⬤ unterhaltsam und gut recherchiert.
Einige Leser könnten die Darstellung ungewöhnlich oder übermäßig sentimental finden; einige Rezensionen deuten darauf hin, dass das Buch nicht bei allen Lesern Anklang findet, vor allem nicht bei denen, die ähnliche Werte nicht teilen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Mesquite: An Arboreal Love Affair
Eine Hommage an den nützlichen und eigenwilligen Mesquite-Baum
In seinem neuesten Buch Mesquite überzeugt Gary Paul Nabhan die Leser mit Humor und nachdenklicher Reflexion davon, dass sie das Wesen dessen, was er „Arborealität“ nennt, noch nie wirklich erfasst haben.
Als Franziskanerbruder und Ethnobotaniker, der schon oft Heiterkeit mit Erde, Lachen mit Landschaft, Essen mit Ausgelassenheit vermischt hat, nimmt sich Nabhan nun einer großen, vielverzweigten Frage an: Was bedeutet es, ein Baum zu sein, bzw. in einer tiefen und intimen Beziehung zu einem Baum zu stehen?
Um diese Frage zu beantworten, verschwindet Nabhan nicht in einem Wald, sondern begibt sich in eines der kargsten hyper-trockenen Gebiete der Erde - die Sonoran- und Chihuahuan-Wüste an der Grenze zwischen den USA und Mexiko -, wo selbst die ältesten mehrjährigen Pflanzen nicht hoch und schlank, sondern verkümmert und gedrungen sind.
Dort, in den Wüstenregionen, die mehr als ein Drittel unseres Kontinents bedecken, sind Mesquite-Bäume zum Lebenselixier geworden, nicht nur für die einheimischen Kulturen, sondern auch für unzählige Lebewesen, von denen viele auf diese „Ammenpflanzen“ auf äußerst intelligente und symbiotische Weise reagieren.
In dieser Landschaft, von der Nabhan behauptet, dass fast jedes überlebende Wesen entweder klebt, stinkt, sticht oder singt, findet er mehr Leben, als man je mit einem Stock anfassen könnte. Während er seine trockenen Geschichten erzählt, wird uns plötzlich klar, dass unser normales Weltbild auf den Kopf gestellt wurde: Wo wir einst Knappheit sahen, gibt es Überfluss; wo wir einst Strenge wahrnahmen, gibt es Launenhaftigkeit. Wüstenkulturen, von denen wir einst annahmen, dass sie in „Nahrungsmittelwüsten“ leben, genießen insgeheim eine äußerst köstliche Welt.
Nabhan, der ein halbes Jahrhundert lang in die Ethnobotanik, Ökologie, Linguistik, Agroforstwirtschaft und Öko-Gastronomie der Wüste eingetaucht ist, eröffnet uns eine verborgene Welt, die wir nie zuvor gesehen haben. Auf seinem Weg erforscht er die sinnliche Realität, die diesen äußerst nützlichen und großzügigen Baum umgibt.
Mesquite ist ein Buch, das Mystiker und Förster, Naturforscher und Feinschmecker begeistern wird. Es verbindet modernste Wissenschaft mit einer großzügigen Prise Humor und Volksweisheit und enthält sogar traditionelle Rezepte für das Kochen mit Mesquite.