Bewertung:

In dem Buch „Naomi“ von Junichiro Tanizaki geht es um eine komplexe Beziehung im Japan der 1920er Jahre, in der die Themen Besessenheit, Identität und kultureller Wandel inmitten der Verwestlichung im Vordergrund stehen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Joji, ein Mann mittleren Alters, der sich in Naomi, eine junge Kellnerin, vernarrt und versucht, sie nach seinem Idealbild einer westlichen Frau zu formen. Während sich ihre Beziehung entwickelt, verschiebt sich die Machtdynamik und es werden die dunklen Seiten von Manipulation und Begehren deutlich.
Vorteile:Die Leserinnen und Leser schätzen die komplizierte Erzählweise und die psychologische Tiefe der Figuren. Viele fanden die Übersetzung exzellent und lobten die Auseinandersetzung mit kulturellen Themen, den humorvollen und doch düsteren Tonfall sowie die Auseinandersetzung mit Beziehungen und der Verwestlichung in Japan. Das Buch wird als fesselnde und fesselnde Lektüre angesehen, die zum Nachdenken und zur Selbstreflexion anregt.
Nachteile:In mehreren Rezensionen werden Probleme mit der Übersetzung der Kindle-Version hervorgehoben, wobei auf Tippfehler und problematische Formulierungen hingewiesen wird, die das Leseerlebnis beeinträchtigen. Einige Leser fanden die Charaktere unsympathisch oder die Themen beunruhigend, insbesondere in Bezug auf räuberisches Verhalten und Manipulation. Das Buch wird möglicherweise nicht bei allen Lesern Anklang finden, insbesondere bei denen, die empfindlich auf den Inhalt reagieren oder mit dem kulturellen Kontext nicht vertraut sind.
(basierend auf 76 Leserbewertungen)
Junichiro Tanizakis Naomi ist sowohl eine urkomische Geschichte über die Besessenheit eines Mannes als auch eine brillante Abrechnung mit der kulturellen Verwirrung einer Nation.
Als der achtundzwanzigjährige Joji die jugendliche Kellnerin Naomi zum ersten Mal erblickt, ist er sofort von ihrem exotischen, fast westlichen Aussehen fasziniert. Entschlossen, aus ihr die perfekte Ehefrau zu machen und sie aus der zwielichtigen Schattenseite des Tokio der Nachkriegszeit herauszuholen, adoptiert und heiratet Joji Naomi schließlich und bezahlt ihr Englisch- und Musikunterricht, der sie zu seiner idealen Gefährtin machen soll.
Doch als sie älter wird, entdeckt Joji, dass Naomi bei weitem nicht das naive Mädchen seiner Fantasien ist. Und in Tanizakis Meisterwerk reißerischer Besessenheit artet die Leidenschaft schnell in komisch hilflosen Masochismus aus.