Bewertung:

Das Buch von John Grainger untersucht den Übergang der Macht von Kaiser Domitian auf Nerva und schließlich auf Trajan, wobei der Schwerpunkt auf den Ereignissen nach der Ermordung Domitians im Jahr 96 n. Chr. liegt. Das Buch ist keine Biografie Nervas, sondern befasst sich mit der politischen Dynamik und den Auswirkungen des Machtwechsels in einer kritischen Phase der römischen Geschichte.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, fesselnd und vermittelt ein klares Verständnis der turbulenten Übergangszeit. Grainger verbindet auf effektive Weise Spekulationen mit überzeugenden Argumenten und schafft eine Erzählung, die sowohl informativ als auch fesselnd ist. Die Erforschung der beteiligten Personen, insbesondere Nerva und Trajan, verleiht der historischen Analyse zusätzliche Tiefe. Außerdem ist das Buch knapp gehalten, so dass es auch für Leser geeignet ist, die einen kurzen, aber umfassenden Überblick suchen.
Nachteile:In einigen Rezensionen wurde der spekulative Charakter des Buches bemängelt, da Grainger sich aufgrund der begrenzten überlieferten Beweise oft auf Vermutungen stützen muss. Darüber hinaus bietet das Buch zwar wertvolle Einblicke, geht aber möglicherweise nicht tief genug in Nervas Leben ein, so dass einige Leser sich mehr biografische Details wünschen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Nerva and the Roman Succession Crisis of AD 96-99
Die kaiserliche Nachfolge in Rom war notorisch unsicher, und wo immer möglich, wurde die Erbfolge bevorzugt.
John Graingers detaillierte Studie befasst sich mit einer Zeit der Intrigen und Verschwörungen. Er untersucht, wie, warum und von wem Domitian ermordet wurde, die Herrschaft von Nerva, der zu seinem Nachfolger auserkoren wurde, und schließlich Nervas eigene Wahl des Nachfolgers, Trajan, der trotz aller Widrigkeiten ein starker und respektierter Kaiser wurde.
Am wichtigsten ist vielleicht, dass Grainger die Auswirkungen dieser dynastischen Unsicherheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der herrschenden Gruppe in Rom untersucht und fragt, warum es in dieser Zeit des politischen Umbruchs nicht zum Bürgerkrieg kam.
Das letzte Mal, als eine Dynastie gescheitert war, im Jahr 68 n. Chr., kam es zu einem schädlichen militärischen Konflikt; beim nächsten Scheitern im Jahr 192 n. Chr. brach ein weiterer Krieg aus; im dritten Jahrhundert war der Bürgerkrieg institutionalisiert und einer der Hauptgründe für den letztendlichen Untergang der gesamten kaiserlichen Struktur. Grainger argumentiert, dass 96-98 n. Chr. zwar als der Bürgerkrieg gilt, der nicht stattgefunden hat, dass er aber gefährlich knapp war.