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Not By Bread Alone
1983, im Alter von 86 Jahren, veröffentlichte Naomi Mitchison Not By Bread Alone. Sechzig Jahre waren seit der Veröffentlichung ihres ersten Romans, The Conquered, vergangen. Als lebenslange Verfechterin des Sozialismus und des Feminismus stützt sich Mitchison in Not By Bread Alone auf das spekulative Imaginäre, um politische Anliegen vorzubringen und zu formulieren, die nach wie vor unbequem aktuell sind.
Die Erzählung entführt den Leser in eine gar nicht so ferne Zukunft, in der ein mächtiger multinationaler Konzern kurz davor steht, kostenlose Lebensmittel für die ganze Welt zu produzieren. Sie folgt einer Gruppe von Wissenschaftlern, die über die Kontinente verteilt an frühen GVO arbeiten. Ihre Forschung wird vom PAX-Konzern finanziert, der (wie sein Pendant in der realen Welt) die globale wirtschaftliche Hegemonie darstellt. Während ihre "Freefood"-Politik anfangs vorteilhaft erscheint, stellen die genetisch veränderten Pflanzen bald ein großes Problem dar. Die Wissenschaftler müssen von den Bewohnern von Murngin lernen, die das Freefood von PAX ablehnen und stattdessen eine symbiotische Verbindung zu ihrem Land aufrechterhalten, bevor es zu spät ist.
Mitchison beschrieb die katastrophalen Folgen eines Scheiterns der weltweiten Versorgung mit einer einzigen Kulturpflanze nicht als Science-Fiction, sondern als etwas, das wirklich passieren könnte. Im Jahr 1983, als der Roman zum ersten Mal veröffentlicht wurde, gelang es der Welt, die erste gentechnisch veränderte Pflanze zu produzieren, aber es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis die Produktion von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen so weit verbreitet war, wie es in dem Roman beschrieben wird. Es bleibt abzuwarten, ob die Menschheit bereit ist, die Warnungen von Naomi Mitchison zu beherzigen.