Bewertung:

Das Buch „Profit Over People“ von Noam Chomsky und Robert McChesney kritisiert den allgegenwärtigen Einfluss des Neoliberalismus auf Gesellschaft und Politik und argumentiert, dass dieser in erster Linie den Interessen einer wohlhabenden Elite auf Kosten der Demokratie und des Gemeinwohls dient. Chomsky erörtert historische und aktuelle wirtschaftspolitische Maßnahmen wie NAFTA und den Einfluss von Unternehmen auf die Regierung und betont gleichzeitig die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und sich gegen diese Kräfte zu engagieren.
Vorteile:Das Buch ist informativ, augenöffnend und regt zum kritischen Nachdenken über den Einfluss von Unternehmen und den Neoliberalismus in der modernen Gesellschaft an. Es ist gut recherchiert und stellt eine starke Kritik an der Globalisierung und der Unternehmenspolitik dar, was es auch Jahre nach seiner Veröffentlichung noch aktuell macht. In mehreren Rezensionen wird hervorgehoben, dass es das Bewusstsein schärft und zu Diskussionen über Demokratie und Machtstrukturen anregt.
Nachteile:Zu den häufigsten Kritikpunkten gehören das schlechte Lektorat und die zahlreichen Tippfehler in den veröffentlichten Fassungen, die das Leseerlebnis stören. Einige Leser empfinden den Schreibstil als unzusammenhängend, da es sich um eine Sammlung bereits veröffentlichter Werke handelt, denen es an Kohärenz fehlt. Darüber hinaus könnte Chomskys stark meinungsbetonte Haltung diejenigen verärgern, die neoliberale Politiken unterstützen.
(basierend auf 218 Leserbewertungen)
Profit Over People: Neoliberalism and Global Order
Warum füllt sich der Atlantik langsam mit Erdöl und bedroht damit ein Millionen Jahre altes ökologisches Gleichgewicht? Warum haben Händler in prominenten Banken mit dem Geld, das ihnen Hunderttausende von Kunden auf der ganzen Welt anvertraut hatten, hochriskante Spiele unternommen und ihre Anlagen so stark ausgeweitet und gehebelt, dass ein Scheitern zu einer globalen Finanzkrise führte, die Millionen von Menschen arbeitslos machte und Hunderte von Städten wirtschaftlich zerstörte? Warum sollte das mächtigste Militär der Welt zehn Jahre damit verbringen, einen Feind zu bekämpfen, der keine direkte Bedrohung darstellt, um Ressourcen für Unternehmen zu sichern?
Der Schuldige ist in allen Fällen die neoliberale Ideologie - der Glaube an die Vorherrschaft der "freien" Märkte, die die menschlichen Angelegenheiten lenken und regeln. Und in den Jahren seit der ersten Veröffentlichung von Noam Chomskys Profit Over People: Neoliberalism and Global Order haben sich die bitteren Ranken des Neoliberalismus nur noch weiter in die Weltwirtschaft verschlungen, die Stimme der Öffentlichkeit in öffentlichen Angelegenheiten ausgelöscht und das Endergebnis an die Stelle der grundlegenden Verpflichtung der Menschen, füreinander zu sorgen, als Selbstzweck gesetzt. In Profit Over People deckt Chomsky die Wurzeln der gegenwärtigen Krise auf, indem er die Geschichte des Neoliberalismus durch eine scharfe Analyse der Freihandelsabkommen der 1990er Jahre, der Welthandelsorganisation und des Internationalen Währungsfonds nachzeichnet - und er beschreibt die Bewegungen des Widerstands gegen die zunehmende Einmischung des privaten Sektors in globale Angelegenheiten.
In den Jahren seit der Erstveröffentlichung von Profit Over People sind die Einsätze nur gestiegen. Jetzt ist Profit Over People mehr denn je einer der Schlüsseltexte, der erklärt, wie die Krise, mit der wir konfrontiert sind, funktioniert - und wie wir durch Chomskys Analyse des Widerstands einen Ausweg aus dem sich schließenden Netz finden können.