Bewertung:

Paul Austers „Reisen im Skriptorium“ ist eine komplexe Erkundung von Identität und Realität. Die Hauptfigur, die nur als Mr. Blank bekannt ist, kämpft darum, sich an seine Vergangenheit zu erinnern, während er in einem verschlossenen Raum eingesperrt ist. Die Erzählung verfolgt einen metafiktionalen Ansatz, bei dem Geschichten und Figuren aus Austers früheren Werken miteinander verwoben werden. Während erfahrene Auster-Fans vielleicht tiefere Bedeutungen und Verbindungen finden, könnten sich neuere Leser durch die Zweideutigkeit und das Fehlen einer Auflösung verwirrt oder frustriert fühlen.
Vorteile:⬤ Hochwertiger Schreibstil mit schöner Prosa.
⬤ Fesselnde Erforschung von Themen wie Isolation und Selbstidentität.
⬤ Geschickter Einsatz von Metafiktion und einer Geschichte in der Geschichte.
⬤ Vertraute Figuren aus Austers früheren Werken verleihen erfahrenen Lesern mehr Tiefe.
⬤ Lässt den Leser grübeln und regt zum mehrfachen Lesen an.
⬤ Verwirrende und undurchsichtige Handlung, besonders für neue Leser.
⬤ Fehlende Auflösung kann frustrierend sein; viele Fragen bleiben unbeantwortet.
⬤ Manche Leser empfinden den Schreibstil als überladen oder die Erzählung als prätentiös.
⬤ Einige finden, dass sich die Geschichte in die Länge zieht oder zu introspektiv und selbstverliebt ist.
(basierend auf 65 Leserbewertungen)
Travels in the Scriptorium
Ein alter Mann erwacht desorientiert in einer ihm unbekannten Kammer. Ohne Erinnerung daran, wer er ist oder wie er dorthin gekommen ist, untersucht er die Reliquien auf dem Schreibtisch, prüft die Umstände seiner Gefangenschaft und sucht in seinem eigenen verschwommenen Geist nach Hinweisen.
Als er feststellt, dass er eingesperrt ist, beginnt der Mann, der sich nur als Mr. Blank ausgibt, ein Manuskript zu lesen, das er auf dem Schreibtisch findet: die Geschichte eines anderen Gefangenen, die in einer unbekannten, alternativen Welt spielt. Im Laufe des Tages besuchen verschiedene Personen Mr.
Blank in seiner Zelle, und jede bringt frustrierende Hinweise auf seine vergessene Identität und seine Vergangenheit. Reisen im Skriptorium" ist sowohl beängstigend als auch ergreifend und ganz im Stil von Paul Auster: geheimnisvolle Texte, wechselnde Identitäten, eine verborgene Vergangenheit und irgendwo ein obskurer Peiniger.
Und doch, wie wir während eines Tages im Leben von Mr. Blank entdecken, ist seine Welt gar nicht so anders als unsere eigene.