Bewertung:

Die Rezensionen heben Stanley Fishs Gelehrsamkeit und Einblicke in Miltons _Paradise Lost_ hervor, wobei seine Analyse der Rolle des Lesers besonders gewürdigt wird. Viele loben das Buch als unschätzbares Hilfsmittel, obwohl der Schreibstil und der vermeintliche Mangel an textlichen Belegen kritisiert werden. Fishs Theorien werden für ihre Tiefe anerkannt, aber einige Rezensenten argumentieren, dass sie in der Ausführung zu komplex oder zu simpel sein können.
Vorteile:Ausgezeichnete Wissenschaft, präzise Analyse, aufschlussreiche Perspektiven auf Miltons Werk, trotz des akademischen Charakters gut lesbar, unschätzbares Hilfsmittel zum Verständnis von _Paradise Lost_, brillante These und fesselndes Schreiben.
Nachteile:Etwas langatmig, übertriebener Schreibstil, vereinfachte Satzstruktur, Fehlen direkter Textnachweise aus _Paradise Lost_, Verlassen auf persönliche Überzeugungen statt auf Textanalysen, und Teile des Textes können sich verworren oder redundant anfühlen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Surprised by Sin: The Reader in Paradise Lost, with a New Preface by the Author, Second Edition
1967 war die Welt der Milton-Forschung in zwei bewaffnete Lager gespalten: das eine verkündete (in der Tradition von Blake und Shelley), dass Milton mit oder ohne es zu wissen zur Partei des Teufels gehörte, das andere (in der Tradition von Addison und C. S. Lewis), dass die Sympathien des Dichters offensichtlich bei Gott und den ihm treuen Engeln liegen.
Die Leistung von Stanley Fishs Surprised by Sin bestand darin, die beiden Lager miteinander zu versöhnen, indem er ihre Ansprüche in einer einzigen übergreifenden These zusammenfasste: Das verlorene Paradies ist ein Gedicht darüber, wie seine Leser so geworden sind, wie sie sind - nämlich gefallen -, und die Lektion des Gedichts zeigt sich jedes Mal, wenn der Leser oder die Leserin eine teuflische Handlung attraktiv oder eine göttliche Handlung erschreckend findet.
Fishs Argumentation hat das Gesicht der Milton-Studien verändert; dreißig Jahre später bestimmen die in Surprised by Sin aufgeworfenen Fragen weiterhin die Tagesordnung und treiben die Debatte voran.