Bewertung:

Das Buch ist eine detaillierte Untersuchung der spätmittelalterlichen britischen Geschichte mit Schwerpunkt auf England, Schottland, Wales und Irland von 1280 bis 1460. Es befasst sich mit der Komplexität der politischen Dynamik und der Identitätsbildung in dieser Zeit und betont die Vielschichtigkeit von Macht und Gemeinschaft in diesen Regionen. Trotz des akademischen Stils und der anspruchsvollen Argumente bietet der Autor wertvolle Einblicke, insbesondere in die Interaktionen zwischen diesen Gebieten und den beteiligten historischen Figuren.
Vorteile:Äußerst informativ über das spätmittelalterliche Britannien, gut geschrieben, ausgezeichnete Erforschung der walisischen Geschichte und der schottisch-englischen Grenzdynamik, bietet eine detaillierte Darstellung der politischen Beziehungen und Konflikte, besonders starke Kapitel über „Völker, Krisen und Konflikte“ und „Eliten und Identitäten“.
Nachteile:Der Stil ist ausgesprochen akademisch und komplex, setzt Vorkenntnisse der britischen Geschichte voraus, es fehlt an Illustrationen, bietet wenig Einblick in das Alltagsleben, die Technologie und die sozialen Beziehungen und kann ohne lebendige Erzählungen als spießig erscheinen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Disunited Kingdoms: Peoples and Politics in the British Isles 1280-1460
In den letzten Jahrzehnten des dreizehnten Jahrhunderts schienen die Britischen Inseln kurz vor einer einheitlichen Herrschaft zu stehen, die von der Herrschaft, dem Recht und der Sprache der Engländer beherrscht wurde. Doch um 1400 waren Großbritannien und Irland zwischen den sich bekriegenden Königen von England und Schottland geteilt, und die Völker waren immer noch stark durch Rasse und Nation definiert. Warum endete der offensichtliche Trend zu einem einzigen königlichen Herrscher, einer einzigen Elite und einer gemeinsamen anglisierten Welt so abrupt nach 1300? Und was trug das daraus resultierende Muster unterschiedlicher Nationen und ausgedehnter Grenzgebiete zur längerfristigen Geschichte der britischen Inseln bei?
In dieser innovativen Analyse eines kritischen Zeitraums in der Geschichte der britischen Inseln geht Michael Brown auf diese grundlegenden Fragen ein und zeigt, wie die nationalen Identitäten, die dem heutigen britischen Staat zugrunde liegen, ein kontinuierliches Erbe dieser Jahre sind. Anhand einer chronologischen Struktur, die den Leser durch die wichtigsten Perioden der Epoche führt, werden in diesem Buch auch die folgenden dominierenden Themen identifiziert und analysiert:
- die sich verändernde Natur von Königtum und Souveränität und ihre Verbindungen zu Eroberungskriegen.
- die sich entwickelnden Vorstellungen von Gemeinschaft und Identität.
- die wichtigsten Veränderungen in der Natur der aristokratischen Gesellschaften auf den Inseln.
- der europäische Kontext, insbesondere die Wurzeln und der Verlauf des Hundertjährigen Krieges.
Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Studenten, die sich mit der Geschichte des spätmittelalterlichen Britanniens oder Europas befassen, wird aber auch für jeden von großem Interesse sein, der das fortbestehende Erbe des Spätmittelalters in Britannien verstehen möchte.