Bewertung:

Die Novelle „Vergewaltigung: Eine Liebesgeschichte“ von Joyce Carol Oates befasst sich eingehend mit dem Trauma sexueller Gewalt und dem daraus resultierenden Versagen der Gesellschaft und der Justiz, dem die Opfer ausgesetzt sind. Die eindringliche Geschichte von Teena Maguire und ihrer Tochter, die die schrecklichen Folgen einer Gruppenvergewaltigung ertragen müssen, wirft ein Licht auf die Kultur der Opferbeschuldigung und die Unfähigkeit des Rechtssystems, für Gerechtigkeit zu sorgen.
Vorteile:Die Leser loben Oates für ihre kraftvolle Erzählweise und ihre Fähigkeit, die emotionale Wucht des Themas zu vermitteln. Viele fanden das Buch fesselnd, einnehmend und erschütternd realistisch und lobten, wie es die schädlichen Auswirkungen der gesellschaftlichen Haltung gegenüber Vergewaltigungsopfern anspricht. Der Schreibstil soll Empathie und tiefe emotionale Reaktionen hervorrufen, wobei einige Rezensenten die Relevanz des Buches für die heutige Diskussion über sexuelle Gewalt hervorheben.
Nachteile:Kritiker der Novelle weisen auf den Mangel an Dialogen und Charakterentwicklung hin und meinen, sie lese sich eher wie ein kompromittierter Entwurf als eine vollständig realisierte Erzählung. Einige hielten das Buch für sensationslüstern oder allzu simpel und argumentierten, dass es nicht tief in die Motivationen der Charaktere eindringt oder nuancierte Einblicke bietet. Auch die grafische Darstellung des Themas könnte einige Leser beunruhigen, was zu gemischten Reaktionen auf die Darstellung von Gewalt und die Reaktion der Gemeinschaft auf die Vergewaltigung führte.
(basierend auf 56 Leserbewertungen)
Rape a Love Story
Teena Maguire hätte an jenem vierten Juli nicht versuchen sollen, den Weg nach Hause abzukürzen.
Nicht nach Mitternacht, nicht durch den Rocky Point Park. Nicht so, wie sie gekleidet war: mit einem Tanktop, Jeans und hochhackigen Sandalen.
Nicht mit ihrer zwölfjährigen Tochter Bethie. Nicht mit einem Rudel einheimischer Jungs, die von Hormonen, Wut und Alkohol zerfressen sind. Als Opfer einer Gruppenvergewaltigung, die im Bootshaus des Parks zum Sterben zurückgelassen wurde, kann die einst temperamentvolle Teena nur noch bedauern, dass sie überlebt hat.
In einem unerbittlich fesselnden Tempo, unterbrochen von einsamen Schreien in der Nacht und dem Flüstern des Schreckens am Nachmittag, entfaltet Joyce Carol Oates die Geschichte von Teena und Bethie, ihren Angreifern und ihrem unerwarteten, schweigsamen Verfechter, einem Mann, der die Bedeutung von Gerechtigkeit kennt. Und Liebe.