Bewertung:

Das Buch von Peter Brown ist eine gut recherchierte Untersuchung darüber, wie das Christentum das Konzept der Armut im späteren Römischen Reich beeinflusste. Es verbindet historische Quellen mit wissenschaftlicher Analyse, um die Beziehung zwischen Kirche und Staat zu untersuchen.
Vorteile:Intelligent geschrieben, wichtige Wissenschaft, stützt sich auf Primär- und Sekundärquellen, deckt soziale, wirtschaftliche, politische und theologische Aspekte ab, zugänglich und doch akademisch, klar formulierte Argumente.
Nachteile:In der Rezension werden keine ausdrücklichen Nachteile genannt, was darauf schließen lässt, dass das Buch im Großen und Ganzen gut aufgenommen wird; zu den möglichen Kritikpunkten könnten jedoch ein Mangel an unterschiedlichen Perspektiven oder die Komplexität des Themas für allgemeine Leser gehören.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Poverty and Leadership in the Later Roman Empire
In drei meisterhaften Aufsätzen erforscht Peter Brown, einer der weltweit führenden Wissenschaftler der Gesellschaft und Kultur der Spätantike, die Entstehung der "Armen" in der spätrömischen Gesellschaft als eine eigene soziale Klasse, für die die christliche Kirche eine besondere Verantwortung beanspruchte.
Es ist die Geschichte, wie eine Gesellschaft dazu kam, sich für die Versorgung einer bestimmten Klasse von Menschen verantwortlich zu fühlen - einer Klasse, für die zuvor nicht gesorgt worden war - und wer von dieser Verschiebung der Interessen profitierte. In seiner charakteristischen eleganten und klaren Prosa versucht Brown, den vorchristlichen Status der Armen, die tatsächliche Natur der Beziehungen zwischen der christlichen Kirche und den Armen und die wahren Motivationen - manchmal aufrichtig, manchmal eigennützig - hinter der christlichen Rhetorik der Liebe zu den Armen zu ergründen.
Er stützt sich nicht nur auf die griechischen und lateinischen Standardquellen für das spätere Römische Reich, sondern auch auf jüdische Quellen, um die Wechselwirkungen zwischen den provinziellen Gesellschaften des Nahen Ostens und den klassischen römischen Traditionen zu dokumentieren. Brown beleuchtet auf anmutige Weise einen entscheidenden Übergang von der klassischen zur christlichen Kultur: die Entstehung eines neuen Verständnisses dessen, was die Gesellschaft - und die Kirche - den Armen schuldet, das bis heute nachwirkt.