
August Strindberg's One-Act Plays: A Selection
Den meisten englischsprachigen Lesern und Theaterbesuchern ist Strindberg vor allem durch naturalistische Stücke wie "Fräulein Julie" und "Der Vater" bekannt, aber das dramatische Schaffen des schwedischen Nationaldramatikers ist unendlich viel reicher und umfangreicher, als diese Werke vermuten lassen.
In diesem Band werden vier von Strindbergs weniger bekannten Einaktern vorgestellt: "Die Fessel", "Im Angesicht des Todes", "Der Geächtete" und "Simoom", die zwischen 1871 und 1892 entstanden sind und Strindbergs bemerkenswerte Bandbreite demonstrieren. Die Fessel" und "Im Angesicht des Todes", die am Ende der Zeitspanne angesiedelt sind, sind gewohnt naturalistische Stücke, die in einem zeitgenössischen europäischen Umfeld spielen und Strindbergs provokative Auseinandersetzung mit strittigen Themen seiner Zeit zeigen.
Das frühe Experiment "Der Geächtete" hingegen spielt in den eisigen Landschaften des Wikingernordens und lehnt sich stark an den Stil der isländischen Sagas an. In Simoom, das 1889 geschrieben wurde, entführt uns eine geradezu gotische Erzählung in die sengenden Wüsten des französisch kolonisierten Algeriens und lässt uns die Anfänge von Strindbergs experimenteller, mystischer Phase beobachten, die in Ein Traumspiel" gipfelte. So unterschiedlich die vier Stücke auch sind, zusammen gelesen bilden sie eine thematische Einheit und offenbaren das pulsierende Herz von Strindbergs Schaffen, das Thema, das im Mittelpunkt seines Schreibens steht: die Liebe als ein ewig geführter Krieg zwischen Mann und Frau, Ehemann und Ehefrau, Kindern und Eltern, Individuum und Gesellschaft.
Die vier Stücke wurden aus dem Schwedischen übersetzt von Agnes Broome, Anna Holmwood, John K. Mitchinson, Mathelinda Nabugodi, Anna Tebelius und Nichola Smalley.