Bewertung:

Thomas Bernhards „Aussterben“ erforscht auf komplexe Weise Themen der familiären Entfremdung und der Existenzangst durch die Erzählung von Franz-Josef Murau, einem wohlhabenden österreichischen Intellektuellen. Nach dem tragischen Verlust seiner Familie denkt Murau intensiv über sein Leben, seine Beziehungen und seine Verachtung für die bürgerliche Gesellschaft nach, wobei er schwarzen Humor mit ergreifenden Einsichten verbindet. Die Struktur des Romans besteht aus langen Monologen, die für manche Leser eine Herausforderung darstellen, aber ein reiches, psychologisches Porträt des Erzählers bieten.
Vorteile:Das Buch wird für seine tiefen, philosophischen Einsichten und seinen schwarzen Humor gelobt, und viele halten es für eines von Bernhards besten Werken. Die Prosa wird als funkelnd und musikalisch beschrieben, und die Themen des existenziellen Kampfes und der Familiendynamik finden starken Widerhall. Die Leser schätzen die Komplexität der Figur des Erzählers und den einzigartigen Erzählstil, der eine fesselnde Lektüre für diejenigen bietet, die bereit sind, Zeit zu investieren.
Nachteile:Allerdings finden nicht alle Leser die langatmigen Monologe fesselnd; einige beschreiben das Buch als langweilig, schwülstig oder übermäßig intensiv. Es wird davor gewarnt, dass diejenigen, die mit Depressionen zu kämpfen haben, eine sentimentale Einstellung zu Österreich haben oder einen sich wiederholenden Stil nicht mögen, das Buch als Herausforderung empfinden könnten. Außerdem ist das Kleingedruckte in einigen Ausgaben ein Problem für die physische Zugänglichkeit, mit dem manche Leser konfrontiert werden.
(basierend auf 29 Leserbewertungen)
Extinction
Das letzte belletristische Werk eines der größten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts, Aussterben, gilt weithin als Thomas Bernhards magnum opus. Franz-Josef Murau - das intellektuelle schwarze Schaf einer mächtigen österreichischen Gutsbesitzerfamilie - lebt in Rom im selbst auferlegten Exil, umgeben von einem Kreis künstlerischer und intellektueller Freunde.
Als er von der Hochzeit seiner Schwester auf dem Familienanwesen Wolfsegg zurückkehrt und sich vorgenommen hat, nie wieder nach Hause zu gehen, erhält Murau ein Telegramm, in dem ihm mitgeteilt wird, dass seine Eltern und sein Bruder bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Nun muss er nicht nur zurückkehren, sondern auch als Herr von Wolfsegg.
Und er muss über ihr Schicksal entscheiden. Geschrieben in dem nahtlosen, fesselnden Stil, für den Bernhard berühmt war, ist Aussterben der ultimative Beweis für sein außergewöhnliches literarisches Genie.