Bewertung:

Die Rezensionen zu „Gargoyles“ von Thomas Bernhard zeigen eine polarisierte Reaktion auf das Buch. Während einige Leser die düstere, intensive Prosa und die Tiefe der Charaktererforschung schätzen, finden andere es anstrengend, langweilig und humorlos. Die kafkaesken Elemente des Romans werden sowohl für ihre Komplexität gelobt als auch als zu repetitiv und düster kritisiert.
Vorteile:⬤ Präsentiert eine eindringliche und intensive Erforschung des menschlichen Elends und grotesker Charaktere.
⬤ Fesselt die Leser mit düsteren Themen, die auch Kafka-Liebhaber ansprechen dürften.
⬤ Mit einer auffallend minimalen Handlung, die sich auf Monologe der Figuren und Einblicke in die existenzielle Verzweiflung konzentriert.
⬤ Die Prosa hat eine rhythmische Qualität, die manche Leser schön finden.
⬤ Deprimierend und düster, daher ungeeignet für Leser, die sich in einem traurigen oder verletzlichen Zustand befinden.
⬤ Kann anstrengend sein, mit unzusammenhängenden und langatmigen Passagen, die das Engagement des Lesers herausfordern.
⬤ Manche finden den humorlosen Tonfall zermürbend und pedantisch.
⬤ Wird als unbedeutendes Werk eines großen Schriftstellers betrachtet, mit sich wiederholenden Abschnitten, die sich langweilig anfühlen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Der Dramatiker und Romancier Thomas Bernhard war einer der am meisten übersetzten und bewunderten Schriftsteller seiner Generation, der mit den drei begehrtesten Literaturpreisen Deutschlands ausgezeichnet wurde.
Gargoyles, einer seiner frühesten Romane, ist eine einzigartige, surreale Studie über die Natur des Menschen. Eines Morgens brechen ein Arzt und sein Sohn zu ihrer täglichen Visite durch die düstere österreichische Berglandschaft auf.
Sie beobachten die schillernden Gestalten, denen sie begegnen - von einem Gastwirt, dessen Frau ermordet wurde, bis zu einem verkrüppelten musikalischen Wunderkind, das in einem Käfig gehalten wird -, wie sie mit körperlichem Elend, Wahnsinn und der Brutalität der kargen Landschaft zurechtkommen. Die Parade menschlicher Grotesken gipfelt in einem hundert Seiten langen Monolog eines exzentrischen, paranoiden Prinzen, einer unerbittlich fließenden Kaskade von Worten, die für Bernhard typisch ist.