Bewertung:

Die Rezensionen zu „Bericht aus einem Pariser Paradies“ heben Joseph Roths außergewöhnlichen Schreibstil und seine aufschlussreichen Beobachtungen des Frankreichs vor dem Zweiten Weltkrieg hervor. Die Sammlung besteht aus Essays, Briefen und Tagebucheinträgen und zeigt Roths Fähigkeit, lyrische Prosa mit scharfen politischen Kommentaren zu verbinden. Die Leser schätzen sein tiefes Verständnis von Kultur und Geschichte, während einige meinen, dass das Buch als Ganzes nicht kohärent ist.
Vorteile:Joseph Roths Schreibstil wird als wunderschön, lyrisch und beschwörend beschrieben und entführt den Leser in das Frankreich der 1920er Jahre. Seine Einblicke in die französische Kultur und Geschichte sind tiefgründig und kommen beim Leser gut an. Die Übersetzung von Michael Hofmann wird gelobt, und viele Leser finden die Essays des Buches zitierfähig und inspirierend für angehende Schriftsteller. Die Erkundung von Roths Ansichten über Nationalismus und eine multikulturelle Zukunft wird geschätzt.
Nachteile:Einige Rezensenten merken an, dass die Essaysammlung unzusammenhängend wirkt, da es sich eher um eine Zusammenstellung verschiedener Schriften als um ein einheitliches Werk von Roth handelt. Einige Einträge werden als zu detailliert für Gelegenheitsleser angesehen, und der Wechsel im Tonfall von Verspieltheit zu Ernsthaftigkeit in Bezug auf den Aufstieg des Nationalsozialismus könnte irritierend sein. Darüber hinaus bietet das Buch möglicherweise keine fesselnde Handlung, wie sie für direkte Erzählungen typisch ist, was einige Leser abschrecken könnte.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Report from a Parisian Paradise: Essays from France, 1925-1939
Einst ein Held des journalistischen Untergrunds, dessen Prosa sich mit der von Tolstoi und Kafka messen konnte, ist Joseph Roth heute eine feste Größe im Pantheon der europäischen Literatur.
In den letzten fünf Jahren hat es ein großes Roth-Revival gegeben, das in Bericht aus dem Pariser Paradies gipfelte, einem eindringlichen Epitaph des größten Auslandskorrespondenten seiner Zeit. Als Exilant in Paris hat Roth das Wesen Frankreichs in den 1920er und 1930er Jahren eingefangen.
Von der Hafenstadt Marseille bis zum erotischen Hügelland um Avignon malt Bericht aus dem Pariser Paradies - hervorragend übersetzt von Michael Hofmann - die sepiafarbenen Landschaften, die bezaubernden Menschen und die rücksichtslose Verzweiflung eines Landes, das der Auflösung entgegengeht. Roths Buch ist nicht nur ein Lobgesang auf eine europäische Ordnung, die sich nicht mehr halten konnte, sondern auch ein wundersames und aufschlussreiches Werk von transzendenter philosophischer Klarheit.