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What I Saw: Reports from Berlin 1920-1933
Die Wiederbelebung von Joseph Roth hat mit der donnernden Aufnahme von What I Saw, einem Buch, das mit fünf Hardcover-Auflagen zu einem Klassiker geworden ist, endlich den Mainstream erreicht. Die glänzenden Rezensionen von What I Saw führen eine neue Generation in das Genie dieses gequälten Autors mit seiner "ununterbrochenen Brillanz, seinem unwiderstehlichen Charme und seiner anhaltenden Relevanz" (Jeffrey Eugenides, New York Times Book Review) ein.
Als würde es Christopher Isherwood vorwegnehmen, stellt das Buch die tragikomische Welt des Berlins der 1920er Jahre aus der Sicht des größten journalistischen Augenzeugen dar. 1920 kam Joseph Roth, der berühmteste deutsche Korrespondent seiner Zeit, in Berlin, der Hauptstadt der Weimarer Republik, an. Er verfasste eine Reihe von impressionistischen und politischen Essays, die eine ganze Generation von Schriftstellern beeinflussten, darunter Thomas Mann und den jungen Christopher Isherwood.
Die hier zum ersten Mal übersetzten und gesammelten Werke dokumentieren die gewalttätigen sozialen und politischen Paroxysmen, die die zerbrechliche Demokratie der Weimarer Republik immer wieder zu zerstören drohten. Wie kein anderer deutscher Schriftsteller seiner Zeit wagte sich Roth über die offizielle Fassade Berlins hinaus ins Herz der Stadt und schilderte das Leben ihrer vergessenen Bewohner: die Kriegskrüppel, die jüdischen Einwanderer aus der Pale, die Kriminellen, die Badehausbewohner und die namenlosen Toten, die die Leichenhallen füllten.
Roth warnte schon früh vor den Gefahren, die von den Nazis ausgingen, und beschwor eine Landschaft des moralischen Bankrotts und der ausschweifenden Schönheit herauf - ein denkwürdiges Porträt einer Stadt und einer Zeit, in der sich Hoffnung und Chaos vermischten. Wie kein anderes Werk dokumentiert What I Saw die gewalttätigen sozialen und politischen Paroxysmen, die die prekäre Demokratie der Weimarer Republik gefährdeten und schließlich zerstörten.