Bewertung:

Joseph Roths „Die wandernden Juden“ bietet eine ergreifende und aufschlussreiche Erkundung des Lebens und der Kämpfe der osteuropäischen Juden vor dem Zweiten Weltkrieg, wobei er persönliche Überlegungen mit einer Kritik des Nationalismus und der zeitgenössischen Gesellschaft verbindet. Mit seiner scharfen Prosa beschwört Roth sowohl den Reichtum der jüdischen Kultur als auch die bedrohliche Realität der drohenden Verfolgung herauf und dient letztlich als Requiem für eine Zivilisation, die am Rande der Zerstörung steht.
Vorteile:Das Buch wird für seinen brillanten Schreibstil, seine emotionale Tiefe und seinen bedeutenden historischen Einblick gelobt. Die Rezensenten bewundern Roths Fähigkeit, die Komplexität der jüdischen Identität und Erfahrung in Europa darzustellen, sowie seinen Scharfsinn in Bezug auf das gesellschaftspolitische Klima der damaligen Zeit. Seine wortgewandte Prosa fängt das Wesen einer einst lebendigen Kultur ein und dient als kraftvoller Protest gegen Stereotypen und Antisemitismus. Viele Leser fanden das Buch fesselnd und überzeugend und betonten die Relevanz der Themen auch heute noch.
Nachteile:Einige Kritiken beziehen sich auf die Kürze des Textes, wobei sich die Leser mehr Inhalt oder eine tiefere Erforschung bestimmter Themen gewünscht hätten. Es wird erwähnt, dass Roth Frauen in seinen Diskussionen vernachlässigt, was auf einen Mangel an umfassender Darstellung hindeutet. Auch wenn Roths Einsichten oft tiefgründig sind, bemerkten einige Leser, dass der sardonische Ton manchmal ermüdend sein könnte. Trotz dieser Nachteile sind sich die meisten einig, dass die Gesamtwirkung des Buches seine Unzulänglichkeiten überwiegt.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
The Wandering Jews
Alle paar Jahrzehnte wird ein Buch veröffentlicht, das das jüdische Bewusstsein prägt. Man denke an Wiesels Nacht oder Levis Überleben in Auschwitz.
Aber 1927, Jahre bevor diese Werke geschrieben wurden, verfasste Joseph Roth (1894-1939) Die wandernden Juden. In diesen atemberaubenden Depeschen, die Roth als Korrespondent in Berlin während der stürmischen Zeit der Weimarer Republik schrieb, warnte er vor den falschen Annehmlichkeiten der jüdischen Assimilation, legte die Spaltung zwischen Ost- und Westjuden offen und prophezeite zuweilen die Schrecken des Nationalsozialismus. Die wandernden Juden ist heute noch so lebendig wie damals, als es zum ersten Mal veröffentlicht wurde.
"Es ist unmöglich, kein mitfühlendes Staunen zu empfinden."--Michael Andre Bernstein, The New Republic "In diesen beunruhigenden und doch auffallend erhellenden Seiten vibriert und singt die Wahrheit des jüdischen Schicksals aus längst vergangenen Zeiten..."--Elie Wiesel "Kein anderer Schriftsteller... ist der Ganzheit, die Lukacs als unser unmögliches Ziel nennt, so nahe gekommen."--Nadine Gordimer "Was für ein wunderbarer Schriftsteller! Lesen Sie ihn jetzt.
Sie können mir später danken."--Michael Dirda, Washington Post Book World. "(C)aptures and encapsulates Europe in those uncertain hours before the upheaval of a continent and the annihilation of a civilization."--Cynthia Ozick, author of Quarrel and Quandary "(A) writer well worth adding to the short list of giants such as Thomas Mann, Elie Wiesel, and Primo Levi."-- Hadassah Magazine, Sanford Pinsker.