Bewertung:

Das Buch zielt darauf ab, Diskussionen über die Ontologie wissenschaftlicher Objekte anzuregen, und präsentiert eine Sammlung von Aufsätzen, die die traditionelle Vorstellung von wissenschaftlichen Objekten als dauerhafte Realitäten in Frage stellen. Daston argumentiert, dass diese Objekte stattdessen durch die Untersuchungen von Wissenschaftlern konstruiert werden. Anhand von Beispielen wie „Äther“ untersucht er die Flüchtigkeit und Entwicklung wissenschaftlicher Konzepte im Laufe der Zeit.
Vorteile:Das Buch bietet ein breites Spektrum an Aufsätzen aus verschiedenen Perspektiven und regt den Dialog zwischen Wissenschaftshistorikern an. Es enthält faszinierende Beispiele und eine durchdachte Einführung von Daston, die die Erforschung der Entstehung wissenschaftlicher Objekte und deren Einfluss auf die theoretischen Grundlagen fördert. Viele Leser finden die Argumente überzeugend und regen zum Nachdenken an.
Nachteile:Einige Leser mögen mit Dastons Ansicht, dass wissenschaftliche Objekte eher geschaffen als entdeckt werden, nicht einverstanden sein, was eine Spannung zu den traditionellen neokantianischen Überzeugungen darstellt. Außerdem könnte das Fehlen einer vereinheitlichenden philosophischen Perspektive dazu führen, dass sich einige Leser mehr Kohärenz zwischen den Aufsätzen wünschen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Biographies of Scientific Objects
Warum wird ein Gegenstand oder ein Phänomen zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen? Warum bleiben einige dieser Objekte provokant, während andere aus dem Blickfeld verschwinden? Und warum kehren Objekte manchmal in den Fokus der Forschung zurück, lange nachdem sie einmal aufgegeben wurden?
Biographien wissenschaftlicher Objekte befasst sich mit solchen Fragen und zeigt, wie ganze Bereiche von Phänomenen - Träume, Atome, Monster, Kultur, Gesellschaft, Sterblichkeit, Gravitationszentren, Werte, zytoplasmatische Partikel, das Selbst, Tuberkulose - als Objekte wissenschaftlicher Untersuchungen entstehen und manchmal wieder vergehen. Anhand von Beispielen aus den Natur- und Sozialwissenschaften, die vom 16. bis zum 20. Jahrhundert reichen, untersucht dieses Buch die Art und Weise, in der wissenschaftliche Objekte sowohl real als auch historisch sind. Ob sie nun entdeckt oder erfunden wurden, diese Forschungsobjekte erweitern und vertiefen ihre Bedeutung - sie werden "realer" -, wenn sie sich in Netze von kultureller Bedeutung, materiellen Praktiken und theoretischen Ableitungen verstricken. Daher sind ihre Biografien für jeden von Bedeutung, der sich mit der Entstehung von wissenschaftlichem Wissen beschäftigt.
Die Beiträge stammen von Jed Z. Buchwald, Lorraine Daston, Rivka Feldhay, Jan Goldstein, Gerard Jorland, Doris Kauffman, Bruno Latour, Theodore M. Porter, Hans-Jrg Rheinberger, Marshall Sahlins und Peter Wagner.