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Things That Talk: Object Lessons from Art and Science
In den Essays werden neun faszinierende Objekte untersucht, die beredt werden, wenn Materie und Bedeutung zusammenkommen.
Stellen Sie sich eine Welt ohne Dinge vor. Es gäbe nichts zu beschreiben, nichts zu erklären, zu bemerken, zu interpretieren oder zu beklagen. Ohne Dinge würden wir aufhören zu sprechen; wir würden so stumm werden, wie die Dinge angeblich sind. In neun originellen Aufsätzen versuchen international renommierte Kunst- und Wissenschaftshistoriker zu verstehen, wie Objekte mit Bedeutung aufgeladen werden, ohne ihre düstere Materialität zu verlieren. Um der Besonderheit der Dinge gerecht zu werden, wählt jeder der Aufsätze ein Objekt aus, dem er besondere Aufmerksamkeit schenkt: eine Bosch-Zeichnung, die freistehende Säule, eine preußische Insel, Seifenblasen, frühe Fotografien, Glasblumen, Rorschach-Flecken, Zeitungsausschnitte, Gemälde von Jackson Pollock. Jedes dieser Objekte entpuppt sich als ein Knotenpunkt, um den sich Bedeutungen anhäufen. Aber nicht irgendwelche Bedeutungen: Woraus diese Dinge bestehen und wie sie beschaffen sind, bestimmt, was sie bedeuten können. Diese Dinge sind weder die reinen Texte der Semiotik noch die brachialen Objekte des Positivismus, sondern sie sind von kultureller Bedeutung durchdrungen. Die Dinge werden gesprächig, wenn sie Materie und Bedeutung verschmelzen; sie verfallen in Sprachlosigkeit, wenn ihre Materie und ihre Bedeutungen nicht mehr ineinandergreifen. Jedes der neun in diesem Buch untersuchten Objekte hatte seinen historischen Moment, in dem die Verbindung dieses Dings mit jenem Gedanken unwiderstehlich erschien.
An diesen Punkten werden bestimmte Dinge zu Objekten der Faszination, der Assoziation und der endlosen Betrachtung; sie beginnen zu sprechen. Dinge, die sprechen, verwirklichen flüchtig den Traum von einer perfekten Sprache, in der Worte und Welt verschmelzen.
Essays von Lorraine Daston, Peter Galison, Anke te Heesen, Caroline A. Jones, Joseph Leo Koerner, Antoine Picon, Simon Schaffer, Joel Snyder, M. Norton und Elaine M. Wise.
Lorraine Daston ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, Deutschland. Sie ist Mitautorin von Wonders and the Order of Nature, 1150-1750 (Zone Books).