Bewertung:

Das Buch ist ein schlanker, angenehmer Essay eines Wissenschaftshistorikers, der sich mit philosophischen Aspekten befasst, dem es aber an Tiefe und einer starken Schlussfolgerung fehlt. Während die Prosa klar ist und interessante Bilder enthält, sind der hohe Preis und der begrenzte Inhalt Kritikpunkte.
Vorteile:Klare Prosa, lebendiger Schreibstil, interessante Bilder und ein ansprechendes Format für eine Nachmittagslektüre. Es kann zu nachdenklichen Diskussionen anregen, insbesondere in einem Bildungskontext.
Nachteile:Es fehlt an Tiefe und einer starken Schlussfolgerung, ist nicht vollständig auf den Titel abgestimmt und wird angesichts des minimalen Inhalts (weniger als 50 Seiten tatsächlicher Text) als überteuert angesehen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Against Nature
Ein prägnantes Werk der philosophischen Anthropologie, das der Frage nachgeht, warum der Mensch in der natürlichen Ordnung eine moralische Ordnung findet.
Warum haben die Menschen in vielen verschiedenen Kulturen und Epochen die Natur als Quelle von Normen für menschliches Verhalten betrachtet? Vom alten Indien und dem antiken Griechenland über das mittelalterliche Frankreich und das Amerika der Aufklärung bis hin zu den jüngsten Kontroversen über die Homo-Ehe und das Klonen wurden natürliche Ordnungen herangezogen, um moralische Ordnungen zu veranschaulichen und zu untermauern. Revolutionäre und Reaktionäre haben sich gleichermaßen auf die Natur berufen, um ihre Anliegen zu untermauern. Keine noch so gute philosophische Argumentation oder politische Kritik kann die anhaltende und allgegenwärtige Versuchung aufhalten, das "Ist" natürlicher Ordnungen mit dem "Sollen" moralischer Ordnungen zu vermengen.
In diesem kurzen, prägnanten Werk der philosophischen Anthropologie stellt Lorraine Daston die Frage, warum wir immer wieder nach moralischen Ordnungen in natürlichen Ordnungen suchen, obwohl so viele gute Ratschläge dem entgegenstehen. Sie skizziert drei spezifische Formen der natürlichen Ordnung in der westlichen philosophischen Tradition - spezifische Naturen, lokale Naturen und universelle Naturgesetze - und beschreibt, wie jede dieser drei natürlichen Ordnungen dazu benutzt wurde, eine besondere Form des Unnatürlichen zu definieren und zu bekämpfen. Sie argumentiert, dass jede dieser Formen des Unnatürlichen ebenso ausgeprägte Emotionen auslöst: Entsetzen, Schrecken und Staunen.
Daston schlägt vor, dass die menschliche Vernunft, die in menschlichen Körpern praktiziert wird, die Aufmerksamkeit der Philosophen auf sich ziehen sollte, die sich traditionell nach einer transzendenten Vernunft gesehnt haben, die für alle Arten, alle Epochen und sogar alle Planeten gilt.