Bewertung:

Butcher's Crossing von John Williams ist ein realistischer Westernroman, der die Themen Mensch gegen Natur, Überleben und Existenzkrise anhand der Reise von Will Andrews, einem Harvard-Abbrecher auf der Suche nach Abenteuer im amerikanischen Westen, erforscht. Der Roman wird für seinen anschaulichen und strukturierten Schreibstil gelobt, obwohl er wegen seines Tempos und seiner emotionalen Tiefe in der Kritik steht.
Vorteile:⬤ Sehr anschaulicher Schreibstil, der den Leser in die Umgebung des amerikanischen Westens eintauchen lässt.
⬤ Realistische Darstellung der Herausforderungen, denen sich die Figuren in der Natur stellen müssen.
⬤ Nachdenkliche Erkundung von Themen im Zusammenhang mit Existenzialismus, Natur und menschlicher Hybris.
⬤ Organisierte Struktur mit gut gegliederten Kapiteln, die den Erzählfluss fördern.
⬤ Fesselnde Charakterentwicklung, insbesondere die Dynamik zwischen Will Andrews und Miller.
⬤ Langsames Tempo, vor allem am Anfang, was Leser abschrecken kann.
⬤ Zu detaillierte Beschreibungen, die den Erzählfluss stören und zu langweiligem Lesen führen können.
⬤ Emotionale und psychologische Einsichten wirken unvollständig oder enttäuschend für manche Leser.
⬤ Dem Ende mangelt es an Klarheit und Wirkung, da es keine überzeugende Auflösung der Charakterbögen liefert.
(basierend auf 492 Leserbewertungen)
In seinem mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman Augustus enthüllte John Williams die Geheimnisse des alten Roms. Mit Butcher's Crossing, seinem scharfsinnigen, wunderschön geschriebenen Western, demontiert Williams die Mythen des modernen Amerikas.
Es sind die 1870er Jahre, und Will Andrews, der von Emerson dazu erzogen wurde, „eine ursprüngliche Beziehung zur Natur“ zu suchen, bricht sein Studium in Harvard ab und zieht nach Westen. Er wird in Butcher's Crossing angespült, einer kleinen Stadt in Kansas am Rande des Nirgendwo. Butcher's Crossing ist voll von rastlosen Männern, die nach Möglichkeiten suchen, Geld zu verdienen und es zu verschwenden.
Schon bald freundet sich Andrews mit einem von ihnen an, einem Mann, der ihm Geschichten über riesige Büffelherden erzählt, die in einem wunderschönen Tal tief in den Colorado Rockies versteckt sind. Er überredet Andrews, an einer Expedition teilzunehmen, um die Tiere aufzuspüren.
Die Reise dorthin ist anstrengend, aber am Ende wartet ein Ort von paradiesischem Reichtum. Dort angekommen, geben sich die drei Männer jedoch einer Schlachtorgie hin und sind so sehr mit dem Töten von Büffeln beschäftigt, dass sie jegliches Zeitgefühl verlieren.
Der Winter holt sie bald ein: Sie sind eingeschneit. Im nächsten Frühjahr, halb wahnsinnig vor Hüttenkoller, Kälte und Hunger, taumeln sie zurück nach Butcher's Crossing und finden eine Welt vor, die sich ebenso unwiderruflich verändert hat wie sie selbst.