Bewertung:

In den Rezensionen wird Stephen Romers Übersetzung von Yves Bonnefoys letztem Prosawerk, „Das rote Tuch“, für seine Eloquenz und Tiefe bei der Erforschung autobiografischer Themen gelobt. Bonnefoys Überlegungen zur Familiendynamik, insbesondere der Kontrast zwischen seinen Eltern, werden als wichtige Elemente der Erzählung hervorgehoben. Die Rezension weist darauf hin, dass dieses Werk zusammen mit anderen Übersetzungen von Romer einen reichen Einblick in Bonnefoys literarische Entwicklung und Philosophie bietet.
Vorteile:⬤ Brillante Übersetzung von Stephen Romer
⬤ wortgewaltiger Essay verbessert das Verständnis des Textes
⬤ erforscht bedeutende autobiographische Themen
⬤ präsentiert eine tiefgründige philosophische Reflexion über Literatur und Kunst
⬤ trägt zu einem breiteren Verständnis von Bonnefoys Werk bei.
In der Rezension werden keine wesentlichen Nachteile oder Probleme des Buches erwähnt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Red Scarf: Followed by 'Two Stages' and Additional Notes
Im Dezember 2015, sechs Monate vor seinem Tod im Alter von 93 Jahren, vollendete Yves Bonnefoy seinen letzten großen Prosatext, L' charpe rouge, hier übersetzt als Das rote Tuch. In diesem einzigartigen Buch, das der Dichter als "Anamnese" bezeichnet - ein formaler Akt des Gedenkens -, unternimmt Bonnefoy am Ende seines Lebens eine zutiefst bewegende Exegese einiger Fragmente aus dem Jahr 1964.
Diese Fragmente führen ihn zu einer unausgesprochenen, lebenslangen Angst zurück: "Meine beunruhigendste Erinnerung, als ich zwischen zehn und zwölf Jahre alt war, betrifft meinen Vater und meine Angst vor seinem Schweigen. "Bonnefoy bietet eine Anatomie des Schweigens seines Vaters und der Melancholie, die sich einige Jahre nach seiner Heirat mit der Mutter des Dichters breit machte. Das Herzstück dieses Buches ist die Ballade von Elie und H l ne, den Eltern des Dichters.
Es ist die Geschichte ihres gemeinsamen Lebens in der Auvergne und später in Tours, gesehen durch die Augen ihres Sohnes - die intensiven, aber unausgegorenen Erfahrungen des einsamen Jungen, überprüft durch die Erinnerungen des nun älteren Mannes. Was das Rote Tuch so unverzichtbar macht, ist der sehr persönliche Charakter des Stoffes, der sein schräges Licht wie eine untergehende Sonne auf alles Vorherige wirft.