Bewertung:

Das Buch von Josef Pieper „Der Dichter und der Philosoph: The Nexus of Silence and Hope“ (Der Dichter und der Philosoph: Der Nexus von Stille und Hoffnung) stellt eine philosophische Untersuchung von Goethes Leben und Werk dar und betont die Bedeutung von Stille und Zurückhaltung für die Kultivierung von Hoffnung inmitten des Chaos der täglichen Kommunikation. Pieper befasst sich eingehend mit Goethes umfangreicher Korrespondenz und verbindet sie mit einer umfassenderen Moralphilosophie, die für ein Leben plädiert, das durch Stille und Selbstreflexion bereichert wird.
Vorteile:Das Buch bietet einzigartige philosophische Einblicke in Goethes Leben und hebt den Wert der Stille und ihre Verbindung zur Hoffnung hervor. Piepers Texte sind nachdenklich und inspirierend und ermutigen den Leser, ein sinnvolles und moralisches Leben zu führen. Die Einbeziehung von Auszügen aus Goethes Briefen bereichert das Leseerlebnis.
Nachteile:Einige Leser könnten Piepers philosophischen Ansatz zu Goethe etwas herausfordernd oder abstrakt finden, da er kein Literaturkritiker ist. Außerdem mag der Schwerpunkt auf Schweigen und Zurückhaltung nicht jeden ansprechen, insbesondere diejenigen, die direktere oder konventionellere Erzählungen bevorzugen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Silence of Goethe
„In den letzten Kriegsmonaten sah Josef Pieper die Verwirklichung eines lang gehegten Plans, dem „tödlichen Chaos“, das das damalige Deutschland darstellte, zu entkommen, „gerupft“, schreibt er, „wie Habakuk, bei den Haaren..., um in ein Reich der friedlichsten Abgeschiedenheit gepflanzt zu werden, dessen Grenzen und Bestehen natürlich von bewaffneten Wachen kontrolliert wurden.“ Dort nahm er Kontakt zu einem Freund in der Nähe auf, der eine erstaunliche Bibliothek besaß, und Pieper kam auf die Idee, die Briefe Goethes in dieser Bibliothek zu lesen.
Bald aber beschloss er, die gesamte Weimarer Ausgabe von fünfzig Bänden zu lesen, die ihm nacheinander, zwei oder drei auf einmal, gebracht wurden. Gerade in der Abgeschiedenheit, der Begrenzung, dem Schweigen Goethes lag die stärkste Wirkung auf Pieper.
Hier war der moderne deutsche Intellektuelle im Gespräch, aber die Stärke seiner Worte lag in der Zurückhaltung, die sie auszeichnete, bis hin zum bewussten Vergessen.