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Not Yet the Twilight: An Autobiography 1945-1964
Band 2 der dreiteiligen Autobiographie von Josef Pieper wird hier erstmals in englischer Übersetzung vorgelegt. Der Band stellt nicht nur eine einfache Fortsetzung einer nahtlosen Geschichte dar. Der erste Band behandelte Piepers Leben von seiner Geburt 1904 bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Der vorliegende Band befasst sich mit den Nachkriegsjahren 1945-1964 und bietet eine persönliche Dokumentation der institutionellen Trümmer, durch die sich ein aufstrebender Akademiker und Philosoph seinen Weg bahnen musste. Dazu gehörten die Suche nach Arbeit, die Wiedereingliederung in das Elternhaus, der Abschluss seiner akademischen Ausbildung und der Beginn der Lehrtätigkeit in einem Klima der Verzweiflung und Desillusionierung.
In diesem Zusammenhang zeigt sich die Quintessenz Piepers. Seine positive Philosophie des Seins, die sich fest auf Platon und Thomas von Aquin stützt, findet außergewöhnlichen Anklang bei den Studenten, die in überraschender Zahl zu seinen Vorlesungen strömen und einen positiven Weg nach vorn suchen und finden. Sein Engagement für die Ausbildung von Lehrern führt dazu, dass er höhere akademische Posten in Deutschland zugunsten einer Arbeit ablehnt, die er zwar als weniger lukrativ und obskurer, aber dafür als fruchtbarer ansieht. Diese Jahre sind auch durch seine unabhängige Haltung gegenüber der katholischen Hierarchie gekennzeichnet, obwohl er an den traditionellen Werten des Christentums festhielt.
Seine Popularität als Philosoph und Lehrer verbreitete sich schnell in Amerika, wo er eingeladen wurde, an berühmten Universitäten zu lehren. Sein Ruhm führte zu weiteren Reisen - in die Schweiz, nach England, Frankreich, Spanien, Indien, China, Saigon und Thailand. Diese Reisen bereicherten sein Denken und nährten die Aufgeschlossenheit des westlichen Philosophen.