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Rules of the Game in Social Relationships
„Die Leser von Josef Pieper gewöhnen sich an die Klarheit des Denkens und des Ausdrucks in seinen Schriften - in Kombination mit dem Eindruck, dass er tief mit dem Grundsätzlichen in Berührung kommt. Seine konzeptionelle Klarheit ergibt sich aus seinem Bewusstsein für die menschliche Grunderfahrung.
Dieses Buch entstand 1933 als kleines Buch in einem soziologischen Forschungsinstitut und war, was nicht überrascht, mit einem sperrigen akademischen Jargon behaftet. Ein neues Leben erhielt es durch eine herausfordernde Aussage von Max Frisch, der 1976 erklärte, dass die Schaffung von Frieden in der Welt die Umwandlung der Gesellschaft in eine Gemeinschaft erfordere. Erstaunt über die Naivität von Frischs Behauptung, machte sich Pieper daran, drei Arten von sozialer Interaktion zu definieren und zu beschreiben, wie sie funktionieren.
1.
Die Gemeinschaft ist ein intimer Zusammenschluss, der auf der gegenseitigen Bestätigung der Gemeinsamkeiten seiner Mitglieder beruht. Die Familie ist ein Beispiel dafür.
2. Die Gesellschaft ist die Sphäre, die wir betreten, wenn wir den intimen Kreis, in dem wir leben, verlassen. Hier kommen Takt, Etikette und Vertrag ins Spiel, um die Privatsphäre der anderen zu schützen.
3. Die Organisation ist die Sphäre, die von der Nützlichkeit des Individuums beherrscht wird. Pieper ist besonders besorgt über die „Rädchen-im-Rad“-Mentalität bestimmter politischer Regime.
Das Buch ist ein charakteristisches Beispiel für die Auseinandersetzung des Philosophen mit der politischen Realität.