Bewertung:

Das Buch „The Ethnographic State: France and the Invention of Moroccan Islam“ von Burke untersucht die Komplexität des französischen Protektorats in Marokko von 1912 bis 1956, indem er die Auswirkungen des französischen Imperialismus und seine Konstruktion der marokkanischen Identität durch ethnografisches Verständnis untersucht. Der Autor legt eine detaillierte Darstellung der diplomatischen und kulturellen Dynamik während dieser Zeit vor und beleuchtet sowohl die falschen Vorstellungen als auch die Realitäten, mit denen die französischen Behörden konfrontiert waren.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet tiefe Einblicke in die Feinheiten der französischen Besatzung, was es zu einer wichtigen Lektüre für das Verständnis des imperialen Vermächtnisses macht. Es bietet detaillierte Analysen und fordert den Leser intellektuell heraus.
Nachteile:Der Text ist akademisch anspruchsvoll und erfordert gute Französischkenntnisse, um seinen Inhalt vollständig zu erfassen. Für diejenigen, die mit der Materie nicht vertraut sind, kann er schwer zu lesen sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Ethnographic State: France and the Invention of Moroccan Islam
Als einziges muslimisches Land ist Marokko für seine eigene nationale Form des Islam, den "marokkanischen Islam", bekannt.
"Diese bahnbrechende Studie zeigt jedoch, dass der marokkanische Islam in Wirklichkeit im frühen zwanzigsten Jahrhundert von französischen Ethnographen und Kolonialbeamten erfunden wurde, die von der britischen Kolonialpraxis in Indien beeinflusst waren. Zwischen 1900 und 1920 erstellten diese Forscher eine soziale Bestandsaufnahme Marokkos, die wiederum zur Entstehung eines neuen Studienobjekts, des marokkanischen Islams, und eines neuen Fachgebiets, der Marokkanischen Studien, führte.
Dabei haben sie die Monarchie wiederauferstehen lassen und Marokko als modernes Staatswesen neu erfunden. Dies ist ein wichtiger Beitrag für Wissenschaftler und Leser, die sich für Fragen des Orientalismus und des Imperiums, des Kolonialismus und der Moderne sowie für die Erfindung von Traditionen interessieren.