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Course of Recognition
Obwohl die Anerkennung eine wichtige Rolle in unserem Verständnis von Objekten und Personen, von Identität und Ideen spielt, war sie noch nie Gegenstand einer einzigen, nachhaltigen philosophischen Untersuchung. Das vorliegende Werk einer der profiliertesten Stimmen der zeitgenössischen Philosophie geht der Anerkennung in ihren verschiedenen philosophischen Erscheinungsformen und Bedeutungen nach - und versucht, durch den Verlauf der Anerkennung nichts weniger als eine angemessene Hermeneutik der gegenseitigen Anerkennung zu entwickeln.
Die hier versammelten Aufsätze, die ursprünglich als Vorlesungen am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien gehalten wurden, befassen sich mit der Anerkennung in drei ihrer Formen. Das erste Kapitel, das sich mit der Erkenntnis von Objekten befasst, weist auf die Rolle der Anerkennung in der modernen Erkenntnistheorie hin; das zweite, das sich mit dem beschäftigt, was man als Anerkennung der Verantwortung bezeichnen könnte, zeichnet das Verständnis von Handlungsfähigkeit und moralischer Verantwortung von der Antike bis zur Gegenwart nach; und das dritte Kapitel greift das Problem von Anerkennung und Identität auf, das sich von Hegels Diskussion über den Kampf um Anerkennung bis zu zeitgenössischen Argumenten über Identität und Multikulturalismus erstreckt.
Paul Ricoeur untersucht die Bedeutung unserer Fähigkeit, Menschen und Objekte zu erkennen, sowie die Bedeutung von Selbsterkenntnis und Selbstidentität in Bezug auf die Gabe der gegenseitigen Anerkennung. Er lässt sich von literarischen Texten wie der Odyssee und Ödipus in Kolonus inspirieren und greift auf einige der klassischen Schriften der kontinentalen philosophischen Tradition zurück - von Kant, Hobbes, Hegel, Augustinus, Locke und Bergson -, um die großen Fragen der modernen Philosophie aufschlussreich zu durchdenken.