Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 12 Stimmen.
Time and Narrative, Volume 3
In den ersten beiden Bänden dieses Werks untersuchte Paul Ricoeur die Beziehungen zwischen Zeit und Erzählung in der Geschichtsschreibung, der Belletristik und den Literaturtheorien. Dieser letzte Band, eine umfassende Überprüfung und Synthese der in den Bänden 1 und 2 entwickelten Ideen, stellt Ricoeurs vollständigste und zufriedenstellendste Darstellung seiner eigenen Philosophie dar.
Ricoeurs Ziel ist es, die Hypothese, die seine Untersuchung geleitet hat, so vollständig wie möglich zu erläutern, nämlich dass die Anstrengung des Denkens, die in jeder narrativen Konfiguration am Werk ist, sich in einer Refiguration der zeitlichen Erfahrung vollendet. Zu diesem Zweck stellt er sich die zentrale Aufgabe, zu bestimmen, inwieweit eine Poetik des Erzählens die Aporien - die zweifelhaften oder problematischen Elemente - der Zeit auflösen kann. Zu diesen Aporien gehören vor allem die Konflikte zwischen dem phänomenologischen Sinn der Zeit (dem vom Individuum erlebten oder gelebten) und dem kosmologischen Sinn (dem von der Geschichte und der Physik beschriebenen) auf der einen Seite und der Einheit oder Einheitlichkeit der Zeit auf der anderen. Abschließend reflektiert Ricoeur über die Unergründlichkeit der Zeit selbst und versucht, die Grenzen seiner eigenen Untersuchung des narrativen Diskurses zu erkennen.
Wie schon in seinen früheren Werken arbeitet Ricoeur als unvergleichlicher Vermittler von oft entfremdeten philosophischen Ansätzen, immer auf eine Art und Weise, die weder Strenge noch Kreativität beeinträchtigt. --Mark Kline Taylor, Christian Century.
Inmitten zweier gegensätzlicher zeitgenössischer Optionen - entweder die Flucht in immer wertvollere Lesarten... oder der Rückzug in immer sicherere Lesarten... - bietet Ricoeurs Werk eine alternative Option, die kritisch, weitreichend und für neue Anwendungen förderlich ist. --Mary Gerhart, Zeitschrift für Religion.