Bewertung:

Paul Ricoeurs Buch „Being, Essence, and Substance in Plato and Aristotle“ ist eine dichte und wissenschaftliche Untersuchung der antiken griechischen Philosophie, die sich in erster Linie an Leser mit einem fundierten Hintergrundwissen in diesem Bereich richtet. Das Werk untersucht die ontologischen Grundlagen, die von Platon und Aristoteles gelegt wurden, und argumentiert, dass ihre Ansichten eher als komplementär denn als gegensätzlich angesehen werden können. Obwohl es einen tiefen Einblick in komplexe philosophische Themen bietet, wird es für viele Leser eine Herausforderung darstellen und ohne Vorkenntnisse der relevanten Texte und Theorien schwierig sein.
Vorteile:⬤ Bietet tiefe Einblicke in die Philosophie von Platon und Aristoteles, insbesondere in die Ontologie.
⬤ stellt die übliche Dichotomie zwischen Platon und Aristoteles in Frage und zeigt ihre komplementären Ansichten auf.
⬤ Wertvoll für alle, die ein wissenschaftliches Interesse an Ricoeur und der antiken Philosophie haben.
⬤ Hohe didaktische Qualität, die komplexe Ideen auf nuancierte Weise präsentiert.
⬤ Eine wichtige Ergänzung der akademischen Literatur zum Thema.
⬤ Hochkomplex und für Leser ohne umfassende philosophische Vorkenntnisse schwer zu verstehen.
⬤ Setzt Vertrautheit mit verschiedenen antiken Dialogen und philosophischen Konzepten voraus, was allgemeine Leser abschrecken könnte.
⬤ Nicht geeignet für Studenten im Grundstudium oder Neueinsteiger in das Thema.
⬤ Es fehlt ein umfassender Überblick oder Leitfaden, was weniger erfahrene Leser verwirren könnte.
⬤ Könnte selbst für Absolventen der Philosophie zu anspruchsvoll sein, was die Zugänglichkeit des Buches einschränkt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Being, Essence and Substance in Plato and Aristotle
Paul Ricoeur (1913-2005) war einer der herausragenden französischen Philosophen des 20. Jahrhunderts und sein Werk wird in der englischsprachigen Welt viel gelesen. Dieser einzigartige Band enthält die Vorlesungen, die Ricoeur 1953-54 an der Universität Straßburg über Platon und Aristoteles gehalten hat.
Ziel dieser Vorlesungen ist es, die Metaphysik von Platon und Aristoteles zu analysieren und in ihrem Werk die ontologischen Grundlagen der westlichen Philosophie zu erkennen. Das Verhältnis zwischen Platon und Aristoteles wird gemeinhin als Gegensatz zwischen einer Philosophie des Wesens und einer Philosophie der Substanz dargestellt, aber Ricoeur zeigt, dass dieser Gegensatz zu einfach ist. Die aristotelische Ontologie ist keine einfache Antithese zum Platonismus: Die radikale Ontologie des Aristoteles steht in einem viel subtileren Verhältnis von Kontinuität und Opposition zu derjenigen Platons, und dieses Verhältnis gilt es zu rekonstruieren und zu verstehen.
Die Vorlesungen von Ricoeur bieten eine brillante Analyse der großen Werke von Platon und Aristoteles, die den Test der Zeit überdauert hat. Sie geben auch einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung von Ricoeurs Denken in den frühen 1950er Jahren und zeigen, dass Ricoeur sich schon in dieser frühen Phase seines Werks stark auf Fragen der Sprache und des Textes konzentrierte.