Bewertung:

In den Rezensionen zu „Der Leser über der Schulter“ werden die Stärken des Buches als umfassender und strenger Schreibratgeber hervorgehoben, aber auch auf die veraltete Sprache und den Inhalt hingewiesen, der bei modernen Lesern möglicherweise nicht mehr ankommt.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche Analyse der klaren Prosa, die praktischen Beispiele und den in dieser Ausgabe wiederhergestellten Originaltext gelobt. Die Leser schätzen die detaillierte Aufschlüsselung von Schreibfehlern und die Art und Weise, wie Graves und Hodge Korrekturen anbieten und dabei Klarheit und effektive Kommunikation betonen. Viele halten das Buch für ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Verbesserung der Schreibfähigkeiten, das Einblicke bietet, die in anderen Ratgebern nicht zu finden sind.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass das Buch recht lang ist und sich nicht leicht lesen lässt. Einige Teile wirken veraltet oder zu britisch, was seine Relevanz für den heutigen Unterricht oder Schreibkontexte möglicherweise einschränkt. Bestimmte moderne Sensibilitäten in Bezug auf die Sprache werden als nicht vorhanden anerkannt, was für manche zu einem unangenehmen Leseerlebnis führt.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Reader Over Your Shoulder: A Handbook for Writers of English Prose
Ende Oktober 1939 schrieb Robert Graves an Alan Hodge: "Ich habe ein neues Buch begonnen, über die englische Sprache." Graves und Hodge hatten kürzlich eine Sozialgeschichte der Zwischenkriegszeit mit dem Titel The Long Week-End fertiggestellt. Nun nahmen sie dieses neue Projekt in Angriff, "ein Handbuch für Verfasser englischer Prosa", das den Titel The Reader Over Your Shoulder tragen sollte.
Die Welt befand sich im totalen Umbruch. Graves war bereits drei Jahre zuvor, zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, aus Mallorca geflohen. Während sie an ihrem neuen Schreibprojekt arbeiteten, erlebten Graves und Hodge den Fall Frankreichs und die Evakuierung der alliierten Truppen in Dünkirchen. Anfang September 1940 begann die Bombardierung Londons durch die deutsche Luftwaffe, eine konzentrierte Anstrengung, um die Entschlossenheit des englischen Volkes zu zerstören. Die Idee von Graves und Hodge war denkbar einfach: In einer Zeit, in der ihre ganze Welt zusammenbrach, war das Überleben englischer Prosasätze, klarer, prägnanter und verständlicher Texte von größter Bedeutung, wenn man den Ansturm überleben wollte. Sie stellten einundvierzig Grundsätze für das Schreiben auf, von denen die meisten der Klarheit und die übrigen der Anmut des Ausdrucks gewidmet waren. Sie untersuchten die Prosa zahlreicher bekannter Autoren und Führungskräfte und fanden viel Raum für Verbesserungen. Die Grammatikerin und Bestsellerautorin Patricia T. O'Conner wird in ihrer neuen Einleitung wie folgt zitiert: "Da ein neuer Krieg gewonnen werden musste, konnte sich das Königreich kein nachlässiges, schlampiges Englisch leisten. Gute Kommunikation war entscheidend".
Das Buch, das sie schreiben würden, sollte sich als eines der gelehrtesten und gleichzeitig eines der spontansten und inspiriertesten herausstellen, das sich jemals der Herausforderung des guten Schreibens gestellt hat. O'Conner beschreibt in ihrer Einleitung The Reader Over Your Shoulder als nichts weniger als "das beste Buch über das Schreiben, das je veröffentlicht wurde". Die vorliegende Ausgabe stellt zum ersten Mal seit einem Dreivierteljahrhundert den Originaltext von 1943 wieder her, der in späteren Auflagen und Ausgaben um mehr als 150 Seiten gekürzt worden war, darunter ein Großteil des Kernstücks des Buches.